Adipositas Gewichtiges Darmkrebsrisiko

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Übergewicht vorbeugen könnte die Inzidenz von Darmkrebs verringern. (Agenturfoto) Übergewicht vorbeugen könnte die Inzidenz von Darmkrebs verringern. (Agenturfoto) © deagreez – stock.adobe.com

Wer übergewichtig oder gar adipös bist, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Maßnahmen zur Vorbeugung von Adipositas könnten daher auch die Darmkrebs-Inzidenz verringern.

Ein wichtiger Risikofaktor für kolorektale Karzinome im jüngeren Erwachsenenalter ist offenbar das Übergewicht. Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m² tragen im Vergleich zu Normalgewichtigen ein um 42 % erhöhtes Risiko für diesen Tumor. Schon die noch nicht krankhaften Extrapfunde (BMI 25–29,9 kg/m²) lassen die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten dieses Malignoms um 32 % ansteigen. Bei einer manifesten Adipositas erhöht sich das Risiko sogar um 88 %.

Diese brisanten Zahlen ermittelten deutsche Krebsforscher auf Basis einer Meta­analyse von sechs Studien zum Zusammenhang zwischen BMI und früh auftretendem Darmkrebs. Als solcher wurde ein Tumor definiert, der sich spätestens im Alter von 55 Jahren manifestierte. Aufgrund der Adipositas-Epidemie muss man künftig wohl mit einer starken Zunahme dieses Malignoms bei jüngeren Erwachsenen rechnen.

Quelle: Li H et al. Am J Gastroenterol 2021; 116: 2173-2183; DOI: 10.14309/ajg.0000000000001393