Apotheken Bereit für neue Aufgaben
2021 war für die hiesigen Apotheken mit ihren rund 18.400 Betriebsstätten ein „Ausreißerjahr“. Für Corona-Leistungen wie Impfzertifikate, Impfstofflogistik und Bürgertests fielen „einmalige Sonderumsätze“ von 2,5 Mrd. Euro an. Eine durchschnittliche Apotheke erwirtschaftete 2021 einen Netto-Umsatz von 3,1 Mio. Euro und ein Betriebsergebnis von 211.000 Euro (2020: 166.000 Euro). Da der pandemiebedingte Sonderertrag nun wegfalle und die Kosten stiegen, dämpft der Deutsche Apothekerverband (DAV) für 2022 die wirtschaftlichen Erwartungen.
DAV-Vize Dr. Hans-Peter Hubmann ist allerdings „verhalten optimistisch“, dass die Apotheken im zweiten Halbjahr pharmazeutische Dienstleistungen gemäß dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz anbieten können. Derzeit wird noch mit dem GKV-Spitzenverband vor der Schiedsstelle um das konkrete Leistungspaket und das Honorar gerungen.
100.000 Spritzen gegen COVID-19 bzw. Grippe
Während Vertreter von Ärztekammern, KBV, KVen und ärztlichen Berufsverbänden die Politik eindringlich davor warnen, die Grippeimpfung in Apotheken in die Regelversorgung aufzunehmen, teilt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) die Bedenken der Mediziner nicht. Bislang seien rund 100.000 Patienten gegen COVID-19 oder Grippe in Apotheken geimpft worden. Die Apothekerschaft stehe bereit, diese ärztlichen Impfangebote niedrigschwellig zu ergänzen. Die vorgetragenen Risiken ließen sich nicht durch Fakten belegen.
Eine verbesserte Kommunikation zwischen Apotheken und Praxen erhofft sich DAV-Vize Hubmann jedenfalls vom eRezept. Das werde kommen. „Und das ist auch gut so!“ Es biete für Apotheken Vorteile wie „nahezu keine formalen Fehler mehr“ und eine leichtere Bearbeitung der Verordnungen.
Medical-Tribune-Bericht