Muss erst einmal der Papierpass herhalten?

Aus der Redaktion Autor: Cornelia Kolbeck

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Erste Länder machen eine Coronaimpfung zur Bedingung für die Einreise. Um den ungehinderten Reiseverkehr zu gewährleisten, gilt es, eine international anerkannte Lösung für den Impfnachweis zu entwickeln. Ein Kommentar.

Corona durchkreuzt unsere Sehnsüchte nach Urlaub, zumindest ist die Mehrheit der Menschen aus Angst und Solidarität bei Reisen zurückhaltend. Der Leiter des Robert Koch-Institutes Professor Dr. Lothar Wieler betonte kürzlich erneut, es sei gefährlich, das Virus in ein anderes Land zu schleppen oder von dort aus nach Deutschland zu bringen. Recht hat er. 

Das Verlangen nach Reisen bleibt. Doch wie soll man zukünftig reisen, ohne sich mit Corona zu infizieren? Die Veranstalter und Reisemediziner warten mit gezielten Sicherheitskonzepten auf, um Crew und Passagiere zu schützen. Und diese bewähren sich im kleinen Maßstab. Es ist ja auch nicht so, dass zurzeit niemand Urlaub macht. Doch letztendlich wird nur das breite Testen und vor allem das Impfen gegen COVID-19 Reisen wieder in Schwung bringen. Und es muss einen international anerkannten Impfpass geben. Auch wenn dieser Impfpass gegenwärtig im Inland argwöhnisch beäugt wird, weil es nicht genug Vakzin für alle gibt. 

Warum nicht erst einmal den internatio­nalen Impfpass auf Papier dafür nutzen, fragen die Reisemediziner. Ja, könnte man tun. Besser wäre jedoch gleich ein fälschungssicheres digitales Zertifikat. Die EU arbeitet an einem solchen, auch einzelne Staaten tun es. Eine Lösung muss her. Die Zeit drängt, denn es gibt bereits erste Länder, die einen COVID-19-Impfnachweis fordern.

Cornelia Kolbeck
Hauptstadtkorrespondentin