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Abgeschwächte Lebendvakzine immunogen und sicher

Fernreisen und die Ausbreitung der Überträgermücken haben das Chikungunya-Virus bereits in mehr als 100 Länder der Erde gebracht. Die Erkrankung macht sich gewöhnlich vier bis sieben Tage nach der Infektion mit Fieber, Virämie, Gelenkschmerzen und einem makulopapulösen Hautausschlag bemerkbar. Zwar verläuft das Chikungunya-Fieber selten tödlich, mehr als jeder zweite Erkrankte entwickelt jedoch eine anhaltende Polyarthritis.
Auf der Suche nach einer Vakzine untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftlern den Kandidatenimpfstoff VLA1553. Für die Phase-3-Studie erhielten 3.093 Probanden eine einzelne Dosis des attenuierten Lebendimpfstoffs, 1.035 bekamen Placebo. 28 Tage nach der Immunisierung wurden dem Studienprotokoll folgend bei 266 Probanden aus der Verumgruppe die Titer der protektiven Antikörper per Plaque-Reduktionsneutralisationstest bestimmt, ebenso bei 96 Teilnehmern aus der Placebogruppe.
Am Tag 28 nach der Impfung ließ sich ein schützender Antikörperspiegel gegen das Chikungunya-Virus bei 98,9 % der betreffenden Teilnehmer im VLA1553-Arm nachweisen. In der Kontrollgruppe hatte keiner der Teilnehmer Antikörper gebildet. Alle untersuchten Altersgruppen profitierten gleichermaßen.
Die Immunität gegen das Chikungunya-Virus erwies sich zudem als anhaltend: Am Tag 180 nach der Impfung hatten noch immer 96,3 % der verumgeimpften Teilnehmer ausreichend hohe Antikörperspiegel.
Insgesamt ist die Vakzine sicher, berichten Dr. Schneider und Kollegen. Mit Kopfschmerzen (32,0 %), Fatigue (28,7 %) und Muskelschmerzen (24,3 %) traten vor allem solche unerwünschten Ereignisse auf, wie sie auch von anderen Impfstoffen bekannt sind. Zu schweren unerwünschten Ereignissen kam es bei 46 (1,5 %) Teilnehmern (vs. 0,8 % unter Placebo).
Quelle: Schneider M et al. Lancet 2023; 401: 2138-2147; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00641-4
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