Angriff auf seltene Mutationen

ELCC 2023 Josef Gulden

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Ein kleiner Teil der Patient:innen mit NSCLC weist ROS1- und NTRK-Mutationen auf. Für beide Populationen liegen aktuelle Daten zu den TKI Taletrectinib und Larotrectinib vor.

Taletrectinib ist ein ROS1-TKI der nächsten Generation, der auch im ZNS wirkt. Bereits zuvor hatte er sich in der Phase-2-Studie TRUST-I als effektiv erwiesen. Dr. Wei Li, Tongji University School of Medicine, Shanghai, präsentierte neue Daten nach rund 1,5 Jahren Follow-up.1

TRUST-I umfasste 109 Personen mit ROS1+ NSCLC­, die Taletrectinib erhielten. 67 von ihnen waren noch nicht mit einem ROS1-Inhibitor vorbehandelt, 42 hatten bereits Crizotinib bekommen. Das wirkte sich auf die Ergebnisse aus: Die unbehandelten Patient:innen sprachen zu 92,5 % an, die mit Crizotinib-Vortherapie zu 52,6 %; hatten Erkrankte aus letzterer Kohorte eine G2032R-Mutation, so betrug die Rate 80 %. Zwölf Teilnehmende wiesen zu Beginn Hirnmetastasen auf; bei elf von ihnen verringerte sich die Größe der Läsionen um 50–70 %

Die meisten Nebenwirkungen erreichten Grad 1/2; Therapie­unterbrechungen oder -abbrüche gab es selten. Zurzeit läuft die Phase-2-Studie TRUST-II mit ROS1+ NSCLC und anderen soliden Tumoren.

NTRK-Fusionen nachweisbar mittels Liquid Biopsy

NTRK-Genfusionen finden sich in weniger als 0,1 % aller NSCLC­. Larotrectinib ist zugelassen für solide Tumoren mit NTKR-Genfusion, sofern keine zufriedenstellende Alternative zur Verfügung steht. Dr. Martin Hoejgaard, Rigshospitalet in Kopenhagen, stellte die Auswertung von zwei klinischen Studien mit 26 Patient:innen und NTRK-fusionspositivem NSCLC vor.

83 % der Erkrankten sprachen an (zwei komplett); bei 72 % dauerte die Remission nach einem Jahr an. Das mediane OS betrug 40,7 Monate. Sowohl NTRK-Fusionen als auch Resistenz­mutationen lassen sich per Liquid Biopsy in zirkulierender Tumor-DNA nachweisen.

Quelle: 1. Li W. European Lung Cancer Congress 2023; Abstract 14MO
2. Hoejgaard M. European Lung Cancer Congress 2023; Abstract 15MO

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