Asthma: Inhalatives Steroid oder nicht?

Manuela Arand

Hohe FeNO-Werte zeigen den ICS-Bedarf an. Hohe FeNO-Werte zeigen den ICS-Bedarf an. © iStock.com/Clerkenwell

Asthma oder nicht Asthma? Im Einzelfall ist das oft schwer zu entscheiden. Zum Glück entpuppt sich exhaliertes NO als treffsicherer Biomarker.

Bisher entscheidet meist das ärztliche Bauchgefühl, ob ein Patient mit Atemnot, Husten oder Giemen, aber ohne „wasserklare“ Asthmazeichen ein inhalatives Steroid (ICS) erhält. Mit der Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) kann dies anders werden, wie Professor Dr. Roland Buhl von der Universitätsmedizin Mainz aufzeigte.

Für eine Studie pickte man sich bewusst Patienten heraus, die ein auf Asthma hindeutendes Beschwerdebild zeigten, aber im Lungenfunktionstest nicht die Kriterien der definitiven Asthmadiagnose erfüllten (Reversibilität unter 20 %). Bei allen 214 Teilnehmern maßen die Untersucher FeNO. Dann erhielten die Patienten randomisiert eine Therapie mit ICS (800 µg Beclometason/d) oder Placebo. Nach vier Wochen analysierte man den Effekt mithilfe des sieben Items umfassenden Asthma Control Questionnaire.

ICS-Therapie mit FeNO besser steuern

Es bestand eine glasklare Korrelation zwischen der Höhe der NO-Spiegel im Exhalat und dem Ansprechen auf eine ICS-Therapie, berichtete Prof. Buhl. „Wenn Sie sich im Dunstbereich zwischen 30 und 50 ppb befinden, können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Ihr Patient vom ICS profitieren wird.“ Umgekehrt lässt sich schließen, dass bei Werten unter 25 ppb ein ICS keinen Sinn macht.

Zurzeit ergeben sich also folgende Vorteile der FeNO-Messung:

  • Bei ICS-naiven Patienten mit Atemwegsobstruktion sprechen erhöhte Konzentrationen für ein Ansprechen auf ICS.
  • Bei häufigen Exazerbationen erlaubt die Messung von FeNO, die ICS-Therapie besser zu steuern als die rein an Symptomen orientierte Strategie. Die Exazerbationsrate sinkt, ohne dass mehr ICS benötigt werden.
  • Ein niedriges FeNO unter laufender ICS-Therapie korreliert mit einem geringen Exazerbationsrisiko – eine Dosissteigerung ist daher überflüssig.
  • Finden sich unter der ICS-Therapie hohe FeNO-Spiegel, sollten Sie Inhalationstechnik und Therapietreue prüfen.

Quelle: 15. Pneumologie-Update-Seminar

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Hohe FeNO-Werte zeigen den ICS-Bedarf an. Hohe FeNO-Werte zeigen den ICS-Bedarf an. © iStock.com/Clerkenwell