Atopische Dermatitis systemisch im Griff

Zu den Hintergründen der atopischen Dermatitis (AD) gehöre die Tatsache, dass die Barrierestörung teilweise genetisch bedingt sei, sagte Prof. Dr. Natalija Novak von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie in Bonn. Außerdem weist auch die auf den ersten Blick nicht läsionale Haut von Menschen mit atopischer Dermatitis eine subklinische Entzündung auf, deren Boden immer wieder die Basis für Ekzemschübe sein kann.

Systemtherapie mit anhaltender Wirkung

Lässt sich mit einer adäquaten topischen Behandlung keine ausreichende Krankheitskontrolle erreichen, ist eine Systemtherapie indiziert. Dafür zugelassen sind Dupilumab (Dupixent^®) und Ciclosporin. Die effektive und anhaltende Wirkung von Dupilumab bestätigt die CHRONOS-Studie. 740 Patienten mit einer zu Baseline sehr hohen Krankheitslast erhielten zusätzlich zu Kortikosteroiden Placebo oder Dupilumab 300 mg wöchentlich bzw. zweiwöchentlich.

Haut erscheinungsfrei bis nahezu erscheinungsfrei

Die Teilnehmer profitierten von der Dupilumab-Therapie durch eine schnell einsetzende und über zwölf Monate anhaltende, klinisch relevante Verbesserung des Juckreizes, bestimmt mit dem Peak Pruritus NRS (Peak Pruritus Numerical Rating Scale).

Darüber hinaus erreichten unter dem Biologikum signifikant mehr Patienten eine erscheinungsfreie bzw. nahezu erscheinungsfreie Haut (IGA = Investigator´s Global Assessment 0/1) sowie einen EASI-75 (Reduktion des Eczema Area and Severity Index-Ausgangswertes um 75 %) als unter Placebo, sowohl in Woche 16 als auch in Woche 52. Der Wirkstoff weist ein günstiges Sicherheitsprofil auf. Die einzig relevante Nebenwirkung sei eine Konjunktivitis, die man jedoch im Therapiealltag gut handhaben könne, erläuterte die Dermatologin.

Anfang August dieses Jahres hat die Europäische Kommission die Zulassung des Medikaments auf Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren erweitert, wenn diese für eine systemische Therapie in Frage kommen. 

Quelle: Meet-the-Expert: „Systemtherapie als langfristige Option bei atopischer Dermatitis: neue Möglichkeiten mit Dupilumab“, im Rahmen der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2019; Veranstalter: Sanofi Genzyme