
Ausschleichen auch nach zwei Jahren möglich

Viele Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) werden aus Sorge vor Krankheitsschüben auch langfristig mit Glukokortikoiden behandelt. Ein internationales Forscherteam untersuchte in der verblindeten und placebokontrollierten GLORIA-Studie, ob diese Befürchtung berechtigt ist.
Teilnehmer waren 191 RA-Patienten im Alter ab 65 Jahren. Alle nahmen zwei Jahre lang niedrig dosiertes Prednisolon (5 mg/d) ein, bevor man sie auf zwei Gruppen randomisierte. Die einen erhielten weiterhin die gleiche Kortikoiddosis zusätzlich zur Standardtherapie mit DMARD*. Bei den anderen wurde das Steroid im Verlauf von drei Monaten schrittweise ausgeschlichen.
Im Aktivitätsscore über 28 Gelenke (DAS28) zeigte sich kein signifikanter Unterschied, berichten Abdullah Almayali von der Universitätsmedizin Amsterdam und Kollegen. Beide Gruppen blieben in klinischer Remission. Schübe traten bei 45 % der Kortikoidpatienten und bei 33 % der Placebobehandelten auf, was einem nicht signifikant erhöhten relativen Risiko entspricht (RR 1,37). Hinweise auf eine Nebenniereninsuffizienz fanden sich bei keinem der Patienten.
Demnach kam es infolge des Absetzens von Prednisolon zu einer numerisch leichten, nicht aber signifikanten Erhöhung der Krankheitsaktivität. Das Ausschleichen der oralen Steroidbehandlung ist somit auch nach zweijähriger Therapie gut möglich und sicher durchführbar.
* disease-modifying anti-rheumatic drug
Almayali AAH et al. Ann Rheum Dis 2023; 10: 1307-1314; DOI: 10.1136/ard-2023-223977
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