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Bald Reiseimpfung gegen Dengue möglich?

Das Denguevirus wird vor allem in tropischen und subtropischen Regionen durch Stechmücken übertragen und kann mitunter sehr schwer verlaufen. Die bisher einzige verfügbare Vakzine CYD-TDV ist für die Impfung von seropositiven, in Endemiegebieten lebende Personen zugelassen. Da seronegative Personen auf diesen Impfstoff teilweise mit schweren Dengue-Erkrankungsverläufen reagieren, dürfen sie nicht mit CYD-TDV immunisiert werden.
Die Schutzwirkung lag bei rund 75–80 %
Wie erste Daten nahelegen, wäre diese Vorsichtsmaßnahme bei dem neuen tetravalenten Impfstoff-Kandidaten TAK-003 dank des anderen Virusdesigns nicht mehr nötig. Einbezogen in die in Asien und Lateinamerika durchgeführte Phase-3-Studie waren 20 071 seropositive und -negative, sonst gesunde Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 16 Jahren. Randomisiert erhielten sie entweder im Abstand von drei Monaten zwei Injektionen TAK-003 oder entsprechend Placebo. Teilnehmer, die im weiteren Studienverlauf eine fiebrige Erkrankung entwickelten, wurden serologisch auf eine mögliche Dengue-Infektion untersucht.
Die Verträglichkeit der Vakzine war gut, die Schutzwirkung mindestens 30 Tage nach der zweiten Impfung betrug rund 80 %. Betrachtete man nur die seronegativen Kinder, lag sie bei etwa 75 %. Allerdings fielen die Ansprechraten bei den vier Denguevirus-Serotypen etwas unterschiedlich aus, die höchste erzielte der Impfstoff gegen die Serogruppe DENV-2 mit 97,7 %. Die Studie wird derzeit weitergeführt, erläutern die Autoren. Doch die bisherigen Ergebnisse seien bereits vielversprechend und könnten zukünftig eine Immunisierung auch für seronegative in Endemiegebiete Reisende möglich machen.
Quelle: Biswal S et al. N Engl J Med 2019; 381: 2009-2019; DOI: 10.1056/NEJMoa1903869
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