Basalinsulin nur noch einmal pro Woche spritzen

Die Adhärenz steigt und die Therapie verläuft insgesamt erfolgreicher. Doch wie steht es beim selteneren Spritzen um die Blutzuckerkontrolle und das Hypoglykämierisiko des Patienten?

Diesen Fragen gingen Prof. Dr. Chantal Mathieu von der Katholischen Universität in Löwen und Kollegen in der randomisierten, kontrollierten, offenen Studie ONWARDS 4 nach. Die Wissenschaftler untersuchten, ob das einmal wöchentliche Insulin icodec ebenso wirksam und sicher ist wie das einmal pro Tag gegebene Insulin glargin U100.

Studienteilnehmer waren 582 erwachsene Patienten mit Typ-2-Diabetes. Der Altersdurchschnitt betrug knapp 60 Jahre. Im Mittel bestand die Erkrankung bei den Patienten bereits seit gut 17 Jahren, ihre Blutzuckerspiegel waren mit HbA1c-Werten von 7 % bis 10 % nur unzureichend kontrolliert. Alle waren auf ein tägliches Basalinsulin mit zwei bis vier täglichen Bolusgaben eingestellt.

Nach dem Zufallsprinzip erhielt die eine Hälfte der Studienteilnehmer über einen Insulinpen einmal wöchentlich 700 E/ml Insulin icodec, die andere Hälfte bekam einmal täglich 100 E/ml Insulin glargin, jeweils in Kombination mit zwei bis vier täglichen Boli von 100 E/ml Insulin aspart. Von primärem Interesse war für die Wissenschaftler, wie sich das HbA1c ausgehend von den Werten zu Studienbeginn bis zur Woche 26 veränderte.

Das mittlere HbA1c der Teilnehmer lag zur Baseline bei 8,3 %. Nach 26 Wochen erwies sich das einmal wöchentlich verabreichte Insulin icodec dem täglich gespritzten Insulin glargin hinsichtlich der HbA1c-Veränderung als ebenbürtig (-1,16 vs. -1,18 Prozentpunkte).

Nicht mehr Hypoglykämien als bei täglichem Basalinsulin

Auch bei sekundären Endpunkten wie der Zeit mit einem Blutzuckerspiegel im Zielbereich (70–180 mg/dl bzw. 3,9–10,0 mmol/l) in Woche 22 bis 26 lagen beide Basalinsuline gleichauf. Die kombinierten Hypoglykämieraten der Stufen 2 und 3 der beiden Medikamente entsprachen einander. Für Insulin icodec wurden keine neuen Sicherheitssignale festgestellt.

Quelle: Mathieu C et al. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00520-2