
Bei ADHS-Patienten Herz und Kreislauf checken

Diese Furcht ist insofern besonders relevant, weil ADHS selbst kardiale Risiken birgt. Dr. Miguel Garcia-Argibay, School of Medical Sciences, Universität Örebro und Kollegen wollten klären, ob die Sorge berechtigt ist.
Die Wissenschaftler schlossen mehr als 26.000 Erwachsene und Kinder (ab dem zwölften Lebensjahr), die wegen ADHS Methylphenidat einnahmen, in ihre Studie ein. Das mediane Alter betrug 22 Jahre. Ihnen stellten sie mehr als 220.000 in Alter, Geschlecht und Wohnort passende Probanden ohne das Medikament gegenüber. Die Daten stammten aus drei großen schwedischen Registern.
Anschließend verglich das Team die Inzidenz kardiovaskulärer Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Venenthrombosen und Lungenembolien bis sechs Monate nach Studienbeginn zwischen Methylphenidat-Patienten und Gesunden. Außerdem beurteilten sie bei den ADHS-Betroffenen diese Rate in den zwölf Monaten vor und den sechs Monaten nach dem Therapiestart.
Es zeigte sich, dass Patienten unter Methylphenidat ein leicht erhöhtes (10 %) Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse hatten. Der Grund dafür könnte eine erhöhte Transmission von Katecholaminen sein, spekulieren die Autoren. Dabei bestand aber ein etwas höheres Risiko bei zuvor Herzgesunden im Vergleich zu Herzkranken, was möglicherweise am intensiveren Monitoring in der letztgenannten Gruppe liegt.
Ihre Ergebnisse sprechen nicht gegen die Verordnung von Methylphenidat, betonen die Kollegen. Sie empfehlen aber eine sorgfältige Anamnese im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung.
Quelle: Garcia-Argibay M et al. JAMA Netw Open 2024; 7: DOI: 10/1001/jamanetworkopen.2024.1349
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).