Betablocker gefährden OSA-Patienten

Maria Weiß

Die Zusammenhänge sollten in weiteren Studien untersucht werden, um mögliche Ursachen und besonders gefährdete Patienten zu identifizieren. Die Zusammenhänge sollten in weiteren Studien untersucht werden, um mögliche Ursachen und besonders gefährdete Patienten zu identifizieren. © k8most – stock.adobe.com

Wenn Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe Betablocker einnehmen, steigert das ihr Risiko für kardivaskuläre Erkrankungen um ein Drittel. Auch die Mortalität ist erhöht.

Viele Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) müssen aufgrund von Komorbiditäten wie Herzinsuffizienz oder KHK Betablocker einnehmen. Offen war bisher die Frage, ob sich dadurch möglicherweise ihre Mortalität und die Rate kardiovaskulärer Ereignisse erhöht. Denkbar wäre etwa eine Zunahme von Bradyarrhythmien und plötzlichem Herztod.

Ein Team um Anthony Chen vom University College London analysierte die Daten von 37.581 Patienten, die zu Beginn der Untersuchung im Schnitt 51,6 Jahre alt waren. Nach einer neu diagnostizierten OSA wurden sie über median 4,1 Jahre nachverfolgt. Das Augenmerk lag dabei auf der Mortalität und auf kardiovaskulären Ereignissen. Unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebensstil und Komorbiditäten hatten Betablockernutzer gegenüber Patienten ohne diese Medikation ein um 35 % gesteigertes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (9,4 vs. 13,0 %), vor allem für Angina pectoris. Auch die Mortalität dieser Teilnehmer war tendenziell, d.h., statistisch nicht signifikant, erhöht.

Bei Bradyarrhythmien die Verordnung überdenken

Die Zusammenhänge sollten in weiteren Studien untersucht werden, um mögliche Ursachen und besonders gefährdete Patienten zu identifizieren, schreiben die Autoren. Sie empfehlen aber schon heute, sich bei OSA-Patienten mit bekannten Bradyarrhythmien die Verordnung von Betablockern genau zu überlegen.

Quelle: Chen A et al. Lancet Reg Health Eur 2023; DOI: 10.1016/j.lanepe.2023.100715

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