Betablocker kitten gebrochene Herzen

Dr. Dorothea Ranft

Die Pathophysiologie des Takotsubo-Syndroms bleibt nach wie vor weitgehend unklar. (Agenturfoto) Die Pathophysiologie des Takotsubo-Syndroms bleibt nach wie vor weitgehend unklar. (Agenturfoto) © iStock/PixelsEffect

Quasi auf Verdacht hatte man Patienten mit Broken-Heart-Syndrom bisher auf Betablocker eingestellt. Dank einer italienischen Studie gibt es nun Fakten, die dieses Vorgehen rechtfertigen und in bestimmten Fällen sogar nahelegen.

Bisher wurden Patienten mit Takotsubo-Syndrom (TTS) häufig auf Betablocker eingestellt, ohne dass man wusste, ob diese die Prognose verbessern. Italienische Studiendaten bestätigen nun, dass Betroffene auf lange Sicht einen Überlebensvorteil aus der Therapie ziehen. Als besonders wirksam erwies sich die Medikation, wenn das Syndrom in der Akutphase einen kardiogenen Schock ausgelöst hatte oder zusätzlich ein Hypertonus vorlag.

Gesamtmortalität um 44 % reduziert

An der Untersuchung nahmen 825 Takotsubo-Patienten (mittleres Alter 72 Jahre) teil, darunter 92 % Frauen. Alle waren in den Jahren 2007 bis 2018 in das Register des Takotsubo-Italian-Network aufgenommen worden. Die Nachbeobachtungszeit lag bei median 24 Monaten. Die Auswertung ergab eine Reduktion der Gesamtmortalität um 44 % im Vergleich zu den ohne Betablocker behandelten Probanden.

Eine signifikante Senkung der Rezidivrate konnte dagegen nicht gezeigt werden, ebenso wenig eine Verminderung der kardialen Todesfälle. Dies könnte jedoch an dem ohnehin seltenen Auftreten der beiden Ereignisse gelegen haben, sodass die Studie für den Nachweis einer Differenz möglicherweise zu schwach gepowert war.

Die Pathophysiologie des Takotsubo-Syndroms bleibt nach wie vor weitgehend unklar. Man vermutet aber, dass die Überstimulation von Katecholaminen eine Schlüsselrolle spielt. Mithilfe der Betablocker versucht man, den Sympathikus zu bremsen.

Quelle: Silverio A et al. Heart 2022; DOI: 10.1136/heartjnl-2021-320543

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Die Pathophysiologie des Takotsubo-Syndroms bleibt nach wie vor weitgehend unklar. (Agenturfoto) Die Pathophysiologie des Takotsubo-Syndroms bleibt nach wie vor weitgehend unklar. (Agenturfoto) © iStock/PixelsEffect