Bluthochdruck beim Kind durch Rauchen in der Schwangerschaft

Annette Kanis

Prävention ist im Vorfeld einer Schwangerschaft besonders wichtig. Denn Schwangeren fällt es noch einmal schwerer, vom Tabak zu lassen. Prävention ist im Vorfeld einer Schwangerschaft besonders wichtig. Denn Schwangeren fällt es noch einmal schwerer, vom Tabak zu lassen. © Antonioguillem – stock.adobe.com

Rauchen Frauen während der Schwangerschaft, erhöht dies Jhare später das Risiko für Hypertonie bei den Kindern. Eine australische Langzeitstudie belegt die kardiovaskulären Folgen der pränatalen Tabakexposition bei Elf- bis Zwölfjährigen.

Wenn Nikotin über die Plazenta in den fetalen Blutkreislauf gelangt, wirkt sich das auf das endokrine, immunologische, respiratorische und kardiovaskuläre System des heranwachsenden Kindes negativ aus. Neben den bekannten Effekten auf Fötus und Neugeborenes hat das Zigarettenrauchen in der Schwangerschaft auch erhebliche langfristige Konsequenzen für die Kinder. Es kann zu Übergewicht, Asthma und häufigeren Atemwegsinfekten beim Nachwuchs kommen.

Mehr als jede zehnte werdende Mutter rauchte

Eine bevölkerungsbasierte Langzeitstudie aus Australien untersuchte jetzt die Folgen für das Herz-Kreislauf-System von Kindern, wenn die werdenden Mütter in der Schwangerschaft geraucht hatten. Aufgenommen in die Untersuchung wurden 1.582 Frauen und ihre Nachkommen.

Mehr als jede zehnte der Studienteilnehmerinnen (11,8 %) hatte während der Gravidität geraucht. Davon hatten 76,5 % der Frauen während der gesamten Schwangerschaft gequalmt, bei 31 % waren es mehr als zehn Zigaretten pro Tag.

Gegenüber Kindern, deren Mütter nie geraucht hatten, war das Hypertonierisiko der Elf- bis Zwölfjährigen, die im Mutterleib den Tabakgiften regelmäßig ausgesetzt waren, um das 1,64-Fache erhöht. Hatten die Frauen täglich mehr als zehn Zigaretten durchgezogen, verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck beim Nachwuchs (Odds Ratio, OR, 1,99). Für Kinder von Frauen, die zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft geraucht hatten, ergab sich eine OR von 1,44.

Hörten die Mütter während der Schwangerschaft mit dem Rauchen auf, ging auch die Gefahr einer kardiovaskulären Erkrankung bei der Nachkommenschaft zurück. Das Hypertonierisiko im frühen Jugendalter war dann vergleichbar mit dem von gleichaltrigen Mädchen oder Jungen, deren Mütter niemals geraucht hatten.

Maßnahmen zum Rauchstopp vor der Gravidität verschärfen

Prävention ist im Vorfeld einer Schwangerschaft besonders wichtig. Denn Schwangeren fällt es noch einmal schwerer, vom Tabak zu lassen, schreibt das Studienteam. Dies liege daran, dass Nikotin während der Gravidität verstärkt abgebaut werde, was das Verlangen nach den Zigaretten erhöhe und die Entzugsproblematik verschärfe. Umso wichtiger ist es, die etablierten Maßnahmen zur Tabakentwöhnung noch vor dem Eintritt einer Schwangerschaft zu intensivieren. Mit einem erfolgreichen Rauchstopp könnten drohende Schäden beim Nachwuchs verringert werden, auch im kardiovaskulären Bereich.

Quelle: Liu M et al. J Am Heart Assoc 2025; 14: e037806; DOI: 10.1161/JAHA.124.037806

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Prävention ist im Vorfeld einer Schwangerschaft besonders wichtig. Denn Schwangeren fällt es noch einmal schwerer, vom Tabak zu lassen. Prävention ist im Vorfeld einer Schwangerschaft besonders wichtig. Denn Schwangeren fällt es noch einmal schwerer, vom Tabak zu lassen. © Antonioguillem – stock.adobe.com