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BMI und eGFR überzeugen

BMI und geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) eines Patienten beeinflussen sein Ansprechen auf Pioglitazon, DPP4-Inhibitoren oder SGLT2-Hemmer, berichtete Professor Dr. Andrew Hattersley von der University of Exeter. Ob sich durch eine solche Stratifizierung auch eine bessere HbA1c-Kontrolle beim Typ-2-Diabetes erreichen lässt, prüfte man in der prospektiven TriMASTER-Studie mithilfe eines Drei-Wege-Crossover-Designs.
Patienten mit einem HbA1c von 7,5–12,2 % unter Metformin- oder Metformin-Sulfonylharnstoff-Therapie erhielten randomisiert für 16 Wochen zusätzlich entweder Pioglitazon, Sitagliptin oder Canagliflozin. Anschließend wurde verblindet und ohne Auswaschphase auf eines der anderen Medikamente gewechselt. Nach weiteren 16 Wochen folgte der Switch auf das dritte Antidiabetikum. Als primären Endpunkt wählten die Forschenden den Unterschied im HbA1c über die 16 Wochen der jeweiligen Medikation in zwei Strata:
- Teilnehmende mit einem BMI größer 30 kg/m² gegenüber jenen mit niedrigerem BMI sowie
- Teilnehmende mit einer eGFR von mehr als 90 ml/min/1,73 m2 gegenüber jenen mit einer eGFR von 60–90 ml/min/1,73 m2
Von den 525 randomisierten Personen flossen Daten von 458 in die finale Analyse ein. Über alle Teilnehmende hinweg ließ sich ohne Stratifikation kein Unterschied in der HbA1c-senkenden Wirkung zwischen den drei Substanzen feststellen, sagte Dr. Beverley Shield, ebenfalls University of Exeter.
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Zog man den BMI heran, wiesen Patienten mit maximal 30 kg/m² nach Pioglitazon im Mittel ein HbA1c von 7,61 % (59,7 mmol/mol) auf, signifikant mehr als nach Sitagliptin (7,48 %, 58,3 mmol/mol). Umgekehrt lag das HbA1c bei Personen mit einem BMI von über 30 kg/m² unter Pioglitazon signifikant niedriger als unter Sitagliptin (7,55 % vs. 7,69 % bzw. 59,0 mmol/mol vs. 60,5 mmol/mol). Ein ähnliches Bild ergab sich für den differenziellen Effekt von Sitagliptin und Canagliflozin, stratifiziert nach eGFR-Daten von 342 Patienten. Teilnehmende mit einer eGFR von 60–90 ml/min/1,73 m² erreichten mit Sitagliptin durchschnittlich ein HbA1c von 7,55 % (59,0 mmol/mol), mit Canagliflozin von 7,70 % (60,7 mmol/mol). Bei einer eGFR von mehr als 90 ml/min/1,73 m² profitierte man dagegen deutlicher von Canagliflozin als von Sitagliptin (7,60 % vs. 7,69 % oder 59,60 mmol/mol vs. 60,6 mmol/mol). Den durch die Stratifizierung nach BMI bzw. eGFR gefundenen Unterschied im HbA1c von etwa 2,4 % (3 mmol/mol) hielt Prof. Hattersley für klinisch relevant. Zumal sich der Effekt bei längerer Therapie möglicherweise noch ausprägt.Kongressbericht: EASD Annual Meeting 2021
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