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SGLT2-Inhibitor kann bei Übergewicht die Insulintherapie ergänzen

Die Therapie bei Typ-1-Diabetes verläuft nicht immer optimal: Das angestrebte HbA1c-Ziel wird teilweise nicht erreicht, Patienten erleben häufige und belastende Hypoglykämien bzw. Glukoseschwankungen. Manche benötigen zum Teil extrem hohe Insulindosen. Auch das im Laufe der Zeit zunehmende Körpergewicht macht einigen zu schaffen, fasste Professor Dr. Jochen Seufert vom Universitätsklinikum Freiburg zusammen.
Gute Effekte in mehreren Studien
Die zusätzliche Gabe von SGLT2-Inhibitoren könnte hier aufgrund der insulinunabhängigen Wirkmechanismen eine gute Ergänzungsoption sein. Die gesteigerte Glukoseausscheidung reduziert das HbA1c, der damit verbundene Kalorienverlust erleichtert die Gewichtsabnahme. Tatsächlich konnte für Dapagliflozin in einem umfassenden Studienprogramm bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern mit Typ-1-Diabetes ein Nutzen des SGLT2-Hemmers gezeigt werden. In den Studien DEPICT-1 und DEPICT-2 bei Erwachsenen mit Typ1-Diabetes bewirkte die Gabe von Dapagliflozin (5 mg/d oder 10 mg/d) zusätzlich zur Insulintherapie eine Senkung des HbA1c ohne Erhöhung des Hypoglykämierisikos und vor allem auch eine Verlängerung der Zeit im angestrebten Glukosezielbereich (Time in Range). Außerdem konnte die Insulindosis reduziert werden und die Patienten verloren an Gewicht.
BMI und Insulintherapie entscheidend
Sorge bereitet aber das möglicherweise erhöhte Risiko für euglykämische diabetische Ketoazidosen (DKA). In den DEPICT-Studien war diese Nebenwirkung unter Dapagliflozin zwar selten, aber doch signifikant höher als in der Placebogruppe (4,0 % bzw. 3,5 % vs. 1,1 %). Ein deutlich geringeres Risiko für diese Nebenwirkung hatten Patienten mit einem hohen BMI ≥ 27 kg/m2 (1,8 %) und diejenigen, die hohe Insulindosen benötigten.
Euglykämische DKA
Quelle: Diabetes Herbsttagung 2020
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