Brustkrebs statt Psychose

Dr. Dorothea Ranft

Die Umstellung auf prolaktinsparende Antipsychotika kann das Brustkrebsrisiko senken. Die Umstellung auf prolaktinsparende Antipsychotika kann das Brustkrebsrisiko senken. © Science Photo Library/Zephyr

Eine Langzeitbehandlung mit prolaktinsteigernden Neuroleptika scheint das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam aufgrund einer vernetzten Analyse von finnischen Registerdaten zu Krebsdiagnosen, Pharmakotherapien und Krankenhausaufenthalten.

Verglichen wurden an Schizophrenie erkrankte Patientinnen mit und ohne Mammakarzinom. Dabei zeigte sich, dass die langfristige Gabe eines prolaktinsteigernden Antipsychotikums (> 5 Jahre) mit einem um 56 % erhöhten Brustkrebsrisiko einherging, während in den ersten vier Jahren kein Unterschied festzustellen war. Hingegen hatte die Therapie mit einer prolaktinsparenden Alternative wie Clozapin, Quetiapin oder Aripiprazol auch nach mehr als fünf Jahren keinen Einfluss auf die Malignomentwicklung.

Hormonspiegel bei Langzeitbehandlung im Blick behalten

Die Studienautoren um Dr. Heidi Taipale vom Niuvanniemi Hospital in Kuopio empfehlen, unter der Behandlung mit Wirkstoffen, die die Prolaktinproduktion erhöhen, regelmäßig den Hormonspiegel zu kontrollieren.

Quelle: Taipale H et al. Lancet Psychiatry 2021; 8: 883-891; DOI: 10.1016/S2215-0366(21)00241-8

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Die Umstellung auf prolaktinsparende Antipsychotika kann das Brustkrebsrisiko senken. Die Umstellung auf prolaktinsparende Antipsychotika kann das Brustkrebsrisiko senken. © Science Photo Library/Zephyr