Cabazitaxel plus Androgenblockade ist eine gute Idee

ASCO 2024 Dr. Katharina Arnheim

Eine Kombinationstherapie verlängert das PFS von Prostatakarzinom Patient:innen signifikant. Eine Kombinationstherapie verlängert das PFS von Prostatakarzinom Patient:innen signifikant. © Ratirath – stock.adobe.com

Die Addition von Cabazitaxel zusätzlich zu Abirateron/Prednison verlängert das PFS von vorbehandelten Erkrankten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom signifikant. Gleiches galt für PSA-Ansprechen und Zeit bis zum PSA-Progress. 

Die Addition von Docetaxel zur Androgendeprivationstherapie (ADT) verlängerte in der CHAARTED-Studie das OS von Personen mit metastasiertem kastrationssensitivem Prostatakarzinom signifikant im Vergleich zur alleinigen ADT und wurde neuer Standard. Forschende bestätigten die Ergebnisse in STAMPEDE, erinnerte Prof. Dr. Christos Kyriakopoulos, Universität von Wisconsin Carbone Cancer Center, Madison. Die meisten Betroffenen entwickeln im weiteren Verlauf jedoch ein mCRPC und benötigen zusätzliche Therapien. 

Hintergrund für die Phase-2-Studie CHAARTED2 ist die Hypothese, dass die Kombination eines Androgenrezeptor(AR)-Inhibitors der zweiten Generation mit einer Zweitlinien-Chemotherapie resistente Tumorzellklone eradizieren kann und so das Ansprechen auf die AR-Blockade verlängert. Eingeschlossen waren 223 bereits mit Docetaxel vorbehandelte mCRPC-Erkrankte, die randomisiert 

  • Arm A mit Cabazitaxel plus Abirateron/Prednison oder 
  • Arm B mit alleinigem Abirateron/Prednison 

zugeteilt wurden. Nach einem medianen Follow-up von 47,3 Monaten ergab sich für den primären Endpunkt PFS ein fünfmonatiger Vorteil zugunsten der zusätzlichen Taxan-Gabe: Das mediane PFS verlängerte sich auf 14,9 Monate im Prüfarm vs. 9,9 Monate in der Kontrolle, entsprechend einer signifikanten Reduktion des Progressionsrisikos um relativ 27 % (HR 0,73; p = 0,049). Am stärksten von der Kombinationstherapie profitierten jüngere Personen (< 65 Jahre) sowie solche mit einem ECOG Performance-Status von 0, ohne viszerale Metastasen und kurzem Intervall bis zur Entwicklung des mCRPC (< 12 Monate). 

Sicherheitsprofil

Unter Cabazitaxel wurden erwartungsgemäß mehr Zytopenien als im Kontrollarm verzeichnet. Das Taxan wurde laut dem Referenten aber insgesamt gut vertragen.

Kombination verstärkt Wirksamkeit

Eine PSA-Response erzielten 89 % vs. 77 % (p = 0,03). Der PSA-Wert fiel median um 87,5 % vs. 65,9 %. Entsprechend betrug der PSA-Nadir 1,0 ng/ml gegenüber 3,7 ng/ml. Die Zeit bis zur PSA-Progression verlängerte sich durch die Cabazitaxel-Addition um 3,9 Monate – von median 6,1 Monaten unter Abirateron auf 10,0 Monate im Kombinationsarm (HR 0,60; p = 0,002). Ein OS-Benefit wurde durch die Cabazitaxel-Zugabe allerdings nicht erreicht. Prof. Kyriakopoulos wies jedoch darauf hin, dass die Phase-2-Studie nicht darauf angelegt war, einen solchen Vorteil nachzuweisen. 

„Damit bestätigt sich unsere Hypothese, dass die Kombination die Wirksamkeit von Abirateron verstärken kann“, resümierte Prof. Kyriakopoulos. Er machte allerdings darauf aufmerksam, dass die aktuellen Fortschritte in der Therapie des Prostatakarzinoms mit Einführung von Doubletten und Tripletts die Anwendbarkeit der CHAARTED2-Ergebnisse in den klinischen Alltag limitieren.

Quelle:
Kyriakopoulos C et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract LBA5000

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Eine Kombinationstherapie verlängert das PFS von Prostatakarzinom Patient:innen signifikant. Eine Kombinationstherapie verlängert das PFS von Prostatakarzinom Patient:innen signifikant. © Ratirath – stock.adobe.com