CAR-T-Zellen auch nach längerem Follow-up wirksam

ASH 2022 Josef Gulden

Die CAR-T-Zell-Therapie zeigt nach mehr als zwei Jahren Follow-up bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom ein anhaltendes Ansprechen. Die CAR-T-Zell-Therapie zeigt nach mehr als zwei Jahren Follow-up bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom ein anhaltendes Ansprechen. © Pormezz – stock.adobe.com

Ein aktuelles Update der ELARA-Studie zeigt: Auch nach mehr als zwei Jahren Follow-up führt Tisagenlecleucel bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem follikulärem Lymphom zu einem anhaltenden Ansprechen. Das mediane PFS ist nach wie vor nicht erreicht. Neue Sicherheitssignale gab es bisher nicht.

Tisagenlecleucel war die erste CAR-T-Zell-Therapie, die sowohl in Europa als auch in den USA zur Behandlung von Erwachsenen mit rezidiviertem oder refraktärem follikulärem Lymphom ab der Drittlinie zugelassen wurde. Die Basis bildeten die Daten der einarmigen Phase-2-Studie ELARA, für die Prof. Dr. Martin Dreyling, LMU Klinikum München, aktuelle Ergebnisse nach einem Follow-up von mehr als zwei Jahren präsentierte.

CAR-T-Zell-Therapie mit langanhaltenden Erfolgen

Die Ansprechrate (ORR) betrug nach median 28,9 Monaten 86,2 %, darunter gab es 68 % Komplettremissionen (CR). Betroffene mit einem hohen metabolischen Tumorvolumen zu Beginn erzielten mit 75 % und 40 % niedrigere ORR- und CR-Raten. Die geschätzte 2-Jahres-Rate des progressionsfreien Überlebens betrug 57 % und der Medianwert wurde noch nicht erreicht. Die 2-Jahres-Rate für die Dauer des Ansprechens belief sich auf 66 %, wobei besonders Patient:innen mit CR von der Behandlung profitierten. Neue Sicherheitssignale gab es nicht. 47 Erkrankte erlitten ein Zytokinfreisetzungssyndrom, das stets nur den Grad 1–2 erreichte; eine Person erlitt ICANS ≥ Grad 3.

Patient:innen-Charakteristika in der ELARA-Studie

Die 94 auswertbaren Teilnehmenden litten an einem rezidivierten/refraktären follikulären Lymphom vom Grad 1–3A. Sie hatten zuvor mind. zwei Behandlungslinien erhalten, die zumindest einen CD20-Antikörper und eine alkylanzienhaltige Chemotherapie umfassten, oder sie waren nach einer autologen Stammzelltransplantation rezidiviert. Eine Bridging-Therapie vor der Gabe einer Dosis Tisagenlecleucel (0,6–6 x 108 Zellen) war erlaubt.

Die Titer von IL-10 und TNF-a korrelierten mit der Prognose: Niedrigere Werte hingen dabei signifikant mit einem längeren PFS zusammen. Auch gab es eine Assoziation zwischen niedrigeren Zahlen von LAG3+, erschöpften T-Zellen (< 3 % aller T-Zellen) und einem besseren PFS sowie einer längeren Dauer des Ansprechens. 

Mehr als zwei Jahre nach der Behandlung führte Tisagenlecleucel diesen Daten zufolge zu anhaltenden Remissionen, resümierte Prof. Dreyling, und das auch bei Personen mit Hochrisiko-Charakteristika. Explorative Biomarkeranalysen deuteten darauf hin, dass eine günstige Tumormikroumgebung und ein geringerer Entzündungsstatus mit einer verbesserten klinischen Prognose einhergehen. 

Quelle:
Dreyling M. 64th ASH Annual Meeting; Ab­stract 608

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Die CAR-T-Zell-Therapie zeigt nach mehr als zwei Jahren Follow-up bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom ein anhaltendes Ansprechen. Die CAR-T-Zell-Therapie zeigt nach mehr als zwei Jahren Follow-up bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom ein anhaltendes Ansprechen. © Pormezz – stock.adobe.com