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CAR-T-Zellen fürs Mantelzell-Lymphom: Studien deuten auf gute Wirksamkeit zweier Konstrukte

Patienten mit rezidivierten/refraktären Mantelzelllymphomen (MCL) haben eine schlechte Prognose, wenn ihre Erkrankung nach einer Therapie mit einem Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitor voranschreitet. Dass CAR-T-Zellen in diesem Fall eine gute Option bieten, demonstrieren die Ergebnisse zweier Studien, berichtete Professor Dr. Dr. Roch Houot von der Universität Rennes in Frankreich. In ZUMA-2 behandelten Wissenschaftler Menschen mit rezidivierten/refraktären MCL, die eine bis fünf vorangegangene Therapien erhalten hatten, mit einer einzelnen Infusion von 2x106 Zellen/kg KTE-X19.
Eingeschlossen wurden 74 Personen, 69 davon hatten zuvor eine Konditionierung erhalten, 68 bekamen daraufhin eine CAR-T-Zell-Infusion. 37 % benötigten eine Bridging-Therapie.
Zulassung bereits im Dezember erfolgt
Mittlerweile liegen Langzeitdaten von 60 Patienten vor.1 92 % sprachen auf die Behandlung an, darunter 67 % komplett. Nach einem medianen Follow-up von 17,5 Monaten blieben 28 der 40 Teilnehmer (70 %) in Remission. Die Rate des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens betrug nach 15 Monaten 59 % und 76 %. Die medianen Werte für die drei Endpunkte wurden dem Referenten zufolge bisher nicht erreicht.
91 % der Erkrankten entwickelten ein Zytokinfreisetzungssyndrom, davon erreichten 15 % mindestens den Schweregrad 3. Unter neurologischen Ereignissen litten 63 % (31 % mindestens Grad 3). Basierend auf diesen Daten wurde KTE-X19 einem Early-Access-Programm zugeführt und ist seit Dezember 2020 für rezidivierte/refraktäre MCL-Patienten nach zwei oder mehr Behandlungslinien inklusive eines BTK-Inhibitors zugelassen.
Das Toxizitätsprofil von CAR-T-Zellen in Personen mit rezidivierten/refraktären MCL bewertete Prof. Houot als ähnlich wie bei aggressiven Lymphomen. Gleichzeitig sei die Wirksamkeit in dieser schwer behandelbaren Gruppe bemerkenswert. Der Kollege sprach sich deshalb dafür aus zu prüfen, ob sich CAR-T-Zellen auch schon früher im therapeutischen Setting der MCL einsetzen lassen.
TRANSCEND-Studie in Kürze
- MCL-Patienten mit mindestens zwei Vortherapien nahmen teil
- 32 Patienten hatten Lisocabtagene maraleucel in zwei verschiedenen Dosierungen erhalten
- 53 % benötigten eine Bridging-Therapie, meist in Form einer Chemotherapie
- 50 % entwickelten ein CRS und 34 % eine Neurotoxizität
- 84 % erzielten ein objektives Ansprechen, 66 % hatten eine Komplettremission, 3 % eine stabile Erkrankung und bei 9 % schritt sie voran
Palomba ML et al. 62. ASH Annual Meeting (virtual); Abstract 118
1. Wang M et al. 62. ASH Annual Meeting (virtual); Abstract 1120
Kongressbericht: Houot R. 3rd European CAR T-Cell Meeting (virtual); Session II
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