CPS- und TAP-Score liefern ähnliche Ergebnisse

ESMO GI 2024 Friederike Klein

In den Studien RATIONALE-305 und RATIONALE-306 wird eine Kombinationstherapie bei zwei Krebsarten untersucht. In den Studien RATIONALE-305 und RATIONALE-306 wird eine Kombinationstherapie bei zwei Krebsarten untersucht. © Matthieu – stock.adobe.com

In den Studien RATIONALE-305 und RATIONALE-306 wird die Kombination aus Tislezizumab + Chemotherapie bei zwei Krebsentitäten geprüft. Für den Test auf eine PD-L1-Expression liefern TAP-Score und CPS offenbar ähnlich gute Ergebnisse.

Der Einsatz von CPI erfolgt häufig in Abhängigkeit von der Expression des Biomarkers PD-L1. Allerdings haben unterschiedliche Immuntherapie-Hersteller verschiedene Biomarker-Tests entwickelt. In den Studien RATIONALE-305 und RATONALE-306 ergaben der TAP*-Score mit dem VENTANA-PD-L1-Assay und der Combined Positive Score (CPS) ähnliche Ergebnisse. 

Prof. Dr. Dr. Eric Raymond vom Centre Hospitalier Paris Saint-Joseph und sein Team untersuchen in RATIONALE-306 die Erstlinientherapie mit Tislelizumab plus Chemotherapie beim lokal fortgeschrittenen nicht-resezierbaren oder metastasierten Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (ESCC).1 Kolleg:innen um Prof. Dr. Markus Möhler, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wiederum prüften in RATIONALE-305 die Kombination in einer Gruppe von Patient:innen mit HER2- fortgeschrittenen/metastasierten Adenokarzinomen von Magen (GC) und gastroösophagealem Übergang (GEJC).

PD-L1-Expression: TAP-Score vs. CPS

Im Rahmen von explorativen Analysen bewertete dieselbe Pathologin bzw. derselbe Pathologe in der jeweiligen Studie die PD-L1-Expression mit beiden Tests. Für den TAP-Score wird der Flächenanteil der Krebs- und Immunzellen mit PD-L1-Anfärbung bezogen auf die betrachtete Tumorfläche in % aufgeführt. Der CPS entspricht dem Anteil der angefärbten Krebs- und Immunzellen im Verhältnis zu allen lebenden Tumorzellen und wird als absoluter Score angegeben.

Durch die Verwendung des CPS verändert sich in RATIONALE-305 die Aufteilung der Patient:innen mit GC/GEJC in die PD-L1-Expressionsgruppen kaum. So wiesen im Tislelizumab-Chemotherapie-Arm 

  • 54,7 % einen TAP-Score ≥ 5 % und
  • 51,7 % einen CPS > 5 auf. 

Mit einem TAP-Score ≥ 1 % und einem CPS > 1 sei die Konkordanz noch höher, erläuterte Prof. Möhler. Schon bei dieser geringen PD-L1-Expression offenbarte sich ein Überlebensvorteil durch die Hinzunahme von Tislelizumab zur Chemotherapie, egal ob die PD-L1-Expression mit dem TAP-Score bestimmt wurde (HR 0,78; 95%-KI 0,67–0,90) oder mit dem CPS (HR 0,78; 95%-KI 0,67–0,91). 

In der Gruppe der ESCC wurden ähnliche Resultate beobachtet. 43,4 % der Patient:innen wiesen einen TAP-Score ≥ 10 % auf, für den bereits ein Überlebensvorteil mit Tislelizumab + Chemotherapie belegt worden war. 43,6 % hatten einen CPS > 10. Auch bei einem TAP-Score von 5 % bis < 10 % ergab sich ein Vorteil zugunsten von Tislelizumab mit einer HR für das OS von 0,50 (95%-KI 0,33–0,75); mit einem CPS von 5 bis < 10 betrug die HR 0,72 (95%-KI 0,47–1,09).

*    Tumor Area Positivity

Quelle:
1.    Raymond E et al. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2024; Abstract 395MO
2.    Möhler M et al. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2024; Abstract 397MO

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In den Studien RATIONALE-305 und RATIONALE-306 wird eine Kombinationstherapie bei zwei Krebsarten untersucht. In den Studien RATIONALE-305 und RATIONALE-306 wird eine Kombinationstherapie bei zwei Krebsarten untersucht. © Matthieu – stock.adobe.com