
Dem Glutenfrei-Trend nicht blind folgen

Glutensensitivität: Dieses Schlagwort ist fast in aller Munde. Die Überempfindlichkeit zu verifizieren, bereitet aber durchaus Probleme. Es gibt weder validierte Kriterien noch verlässliche Biomarker, betonte Dr. Imke Reese, niedergelassene Ernährungsberaterin aus München. Und doppelblinde, placebokontrollierte Provokationstests haben wegen hoher Nocebo- und Placeboeffekte nur in modifizierter Form Aussagekraft.
Dazu kommt: Eine Besserung von Beschwerden durch den Verzicht auf Weizen heißt nicht, dass Gluten auch wirklich der Trigger ist. „Jede Ernährungsumstellung bewirkt etwas, ohne dass sich damit kausale Zusammenhänge beweisen lassen“, mahnte die Referentin. Und ohne ernährungstherapeutische Beratung birgt eine glutenfreie Kost auch Risiken.
Die Botschaft lautet also: Nicht jedem Trend folgen, sondern der Sache erst mal genau auf den Grund gehen, z.B. durch Ernährungs- bzw. Symptomtagebücher und ggf. eine differenzialdiagnostische Abklärung.
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