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Diabetesdiagnose als Weckruf für den Partner

Wie sich der stoffwechselgesunde Partner eines neu diagnostizierten Diabetikers verhält, untersuchten Dr. Julie A. Schmittdiehl aus der Forschungsabteilung der Kaiser Permanente Northern California Versicherung und Kollegen. Die Forscher griffen auf Daten von über 180 000 Paaren im Alter von durchschnittlich 55 Jahren zurück. Bei 30 000 erkrankte ein Angetrauter neu an Diabetes. Die übrigen 150 000 dienten als Kontrollgruppe ohne das Leiden in der Beziehung.
Männer und Frauen mit einem diabeteskranken Partner entwickelten nach der Diagnose ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein als ihre Pendants aus der Kontrollgruppe:
- Die Teilnahme an einer Schulung zum Gewichtsmanagement stieg bei ihnen um 50 %.
- 25 % mehr Personen versuchten sich medikamentös das Rauchen abzugewöhnen.
- Einige unterzogen sich einem Glukose-Test oder einem Lipid-Screening.
Die Autoren betonen, dass das Umdenken allein durch den Diabetes des Gegenübers stattfand. Das Einbeziehen der gesamten Familie in die Intervention könnte den positiven Effekt insbesondere für die (noch) gesunden Partner verstärken. Schließlich gebe es Belege dafür, dass entsprechende Familienmitglieder selbst ein erhöhtes Diabetesrisiko haben. Ärzte, die erstmals die Diagnose stellen, sollten den Experten zufolge am besten den ganzen Haushalt mit beraten.
Quelle: Schmittdiehl JA et al. Ann Fam Med 2018; 16: 290-295
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