
Dostarlimab + Chemo vor allem für dMMR/MSI-H-Tumoren von Vorteil

Rund 25–30 % der Endometriumkarzinome weisen eine Mismatch-Repair-Defizienz (dMMR) und eine hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) auf. Für die Behandlung dieser Tumoren steht Dostarlimab zur Verfügung. Dabei kann die Kombination aus Chemotherapie und dem CPI zu synergistischen Effekten führen. Forschende um Dr. Mansoor R. Mirza, Copenhagen University Hospital, prüften diese Strategie in der doppelblinden Phase-3-Studie RUBY.
Die 494 Teilnehmerinnen hatten entweder ein primäres, fortgeschrittenes Endometriumkarzinom im Stadium III/IV oder einen Tumor im ersten Rezidiv. Sie erhielten 1:1 randomisiert 500 mg Dostarlimab oder Placebo, jeweils zusätzlich in Kombination mit Carboplatin/Paclitaxel, gefolgt von 1.000 mg Dostarlimab oder Placebo alle sechs Wochen für bis zu drei Jahre.
In der dMMR/MSI-H-Population (n = 118) waren zum Zeitpunkt der Datenanalyse 36 % vs. 72 % der Patientinnen in Prüfarm vs. Kontrolle gestorben oder hatten einen Progress erlitten. Das PFS nach 24 Monaten betrug 61,4 % vs. 15,7 % (HR 0,28; p < 0,001).
Ergebnisse der MMR-profizienten Tumoren
Die Autor:innen untersuchten PFS und OS zudem in der Gruppe von Patientinnen mit MMR-profizienten, mikrosatellitenstabilen Tumoren. In Prüfarm vs. Kontrolle betrug das PFS nach 24 Monaten 28,4 % vs. 18,8 % (HR 0,76). Das OS nach 24 Monaten erreichte 67,7 % vs. 55,1 % (HR 0,73).
OS-Rate nach 24 Monaten um 25 Prozentpunkte erhöht
In der Gesamtkohorte waren 55,1 % vs. 71,1 % der Frauen gestorben oder hatten einen Progress erlitten, mit PFS-Raten nach 24 Monaten von 36,1 % vs. 18,1 % (HR 0,64; p < 0,001). Die erste Zwischenanalyse des OS der Gesamtpopulation nach einem medianen Follow-up von 25,4 Monaten ergab ein tendenziell längeres Überleben unter Dostarlimab, mit einer Hazard Ratio von 0,64 (p = 0,0021). Die Raten nach 24 Monaten betrugen 71,3 % vs. 56 %. In der Kohorte mit dMMR/MSI-H-Tumoren erreichten die 24-Monats-OS-Raten 83,3 % vs. 58,7 % (HR 0,30).
In der Gesamtpopulation umfassten die häufigsten Nebenwirkungen, die während der Therapie auftraten oder sich darunter verschlechterten, Nausea (Dostarlimab: 53,9 %; Placebo: 45,9 %), Alopezie (53,5 % vs. 50,0 %) und Fatigue (51,9 % vs. 54,5 %). Im Prüfarm kam es häufiger (in der Größenordnung von ca. 10-%-Punkten) zu höhergradigen/schweren Nebenwirkungen als in der Kontrollgruppe.
Da der PFS-Benefit unter Dostarlimab nicht in allen untersuchten Subgruppen bestand – unter anderem profitierten Frauen mit Tumoren im Stadium III nicht –, sei ein längeres Follow-up nötig, schreiben die Studienautor:innen in ihrem Fazit. Möglicherweise könne sich dann noch ein Vorteil ergeben.
Quelle:
Mirza MR et al. N Engl J Med 2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2216334
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