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Dreierkombi führt zur mehr Komplettremissionen beim follikulären Lymphom

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin bindet mit der Antikörperkomponente an das CD79b-Antigen. Dies ist ein Bestandteil des B-Zell-Rezeptors, der sich auf allen B-Zell-Lymphomen findet. Durch Internalisierung des Komplexes wird das an den Antikörper gekoppelte Zytostatikum Monomethylauristatin E in die Lymphomzellen aufgenommen und kann dort seine Wirkung sehr gezielt entfalten.
In Kombination mit dem CD20-Antikörper Obinutuzumab hat das Konjugat klinische Aktivität bei rezidivierten/refraktären follikulären Lymphomen gezeigt. Und da sich Obinutuzumab in Kombination mit dem Immunmodulator Lenalidomid bei neu diagnostizierten Patienten als hochwirksam erwiesen hat, wurde die Kombination aus allen drei Substanzen in einer einarmigen Phase-Ib/II-Studie getestet.
Fast 90 % der Patienten sprachen auf die Therapie an
Bislang wurden 52 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem follikulärem Lymphom eingeschlossen, so Professor Dr. Catherine M. Diefenbach vom Perlmutter Cancer Center, New York. Die von ihr präsentierte Interimsanalyse beschränkte sich auf 18 Patienten, die die in der Eskalations- und Expansionsphase ermittelte Dosierung erhalten hatten.
Das im Phase-II-Teil der Studie verwendete Regime bestand aus:
- sechsmal 1,4 mg/kg Polatuzumab Vedotin alle vier Wochen,
- Obinutuzumab an Tag 1, 8 und 15 in Zyklus 1, danach ebenfalls im vierwöchigen Abstand und
- 20 mg Lenalidomid an 21 Tagen eines jeden 28-Tages-Zyklus.
Patienten, die nach der 6-monatigen Induktionsphase mindestens eine Krankheitsstabilisierung aufwiesen, erhielten zudem eine Erhaltungstherapie mit dem CD20-Antikörper alle zwei Monate für insgesamt zwei Jahre und Lenalidomid für ein Jahr.
Die mediane Nachbeobachtungszeit für die Zwischenauswertung betrug sechs Monate. In der 18-köpfigen Subgruppe war die Wirksamkeit der Dreierkombination nach Ende der Induktionsphase sehr hoch: Die Gesamtansprechrate lag bei 89 % und Komplettremissionen entsprechend den modifizierten Lugano-Kriterien erreichten 67 % der Teilnehmer. Ein weiterer Patient erzielte zumindest eine Krankheitsstabilisierung. Eine Person wurde als nicht auswertbar qualifiziert, weil noch keine Positronen-Emissions-Tomographie vom Ende der Induktionstherapie zur Verfügung stand.
Beim progressionsfreien Überleben ist der Medianwert noch nicht erreicht. Nach zwölf Monaten waren 90 % der Patienten progressionsfrei am Leben. Die längste Remissionsdauer liegt bisher bei über 21 Monaten. Wie die Referentin berichtete, haben bislang zwei der 17 Responder eine Progression erlitten.
Das Nebenwirkungsprofil
Quellen:
Diefenbach CM et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl; abstr 7505)
55th Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO)
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