Eine Handvoll Nüsse am Tag sorgt für bessere Lipide und weniger Herzleiden

Dr. Judith Besseling

Nüsse zu essen, zahlt sich aus. Nüsse zu essen, zahlt sich aus. © iStock/ermingut

Unter der harten Schale schlummert Potenzial: Walnüsse können das Lipidprofil bessern, das Hunger- und Appetitgefühl verringern und vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen. Das zeigen aktuelle Studien.

Wenn Sie Nüsse essen, sinken die Cholesterinwerte, betonte Professor Dr. Klaus Parhofer, Klinikum der Universität München. Unter anderem Daten seiner Arbeitsgruppe zeigen: Die Konzentrationen von Gesamtcholes­terin, Triglyceriden, LDL-Cholesterin, Non-HDL-Cholesterin und ApoB fallen bei regelmäßigem Walnusskonsum deutlich ab. Zudem fanden sie Hinweise darauf, dass dieser Effekt durch die Nüsse selbst verursacht wird.

Professor Dr. Stephan Martin, Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf, wies auf eine kleine amerikanische Studie an zehn adipösen Patienten hin. Hier wurde ein potenzieller neuronaler Mechanismus untersucht, der bei Walnusskonsum zu einem verringerten Hungergefühl und weniger Appetit führt. Ein funktionelles Magnet­resonanz-Imaging machte einen Aktivitätsanstieg in der rechten Inselregion sichtbar, der stärker war, wenn Walnüsse gegessen wurden. Das Hirnareal regelt die Unterdrückung einer vermehrten Nahrungsaufnahme. Die Nüsse scheinen also neuronale Mechanismen zu aktivieren, die eine vorteilhafte Nahrungsaufnahme fördern.

Auch das kardiovaskuläre Risiko kann durch das regelmäßige Essen von Walnüssen, aber auch anderen Nüssen, vermindert werden. Das belegte eine Analyse von drei Kohortenstudien, die von Prof. Parhofer vorgestellt wurde.

Die Daten von knapp 211 000 Frauen und Männern wurden bezüglich des Nusskonsums und des Auftretens von kardiovaskulären Ereignissen ausgewertet. Teilnehmer, die regelmäßig eine Portion Nüsse – Walnüsse, Erdnüsse oder andere Nüsse – zu sich nahmen, erlitten signifikant weniger kardiovaskuläre Krankheiten oder eine koronare Herzkrankheit.

Prof. Parhofer wies darauf hin, dass trotz der Adjustierung für viele andere Risikofaktoren nicht abschließend geklärt sei, ob der Nusskonsum direkt den positiven Nutzen verursacht oder ob dieser nur ein sensitiver Marker für einen guten Lebensstil ist. Laut seiner Aussage ist es dennoch wahrscheinlich, dass die Nüsse selbst protektiv wirken.

Ein trauriges Detail der Analyse: Beim regelmäßigen Verzehr von Erdnussbutter tritt der kardioprotektive Effekt nicht auf.

Effekt auf das Mikrobiom

Der Verzehr von Walnüssen wirkt sich auch auf die Darmflora aus. Die Komposition der Bakterien verschiebt sich hin zu einer mehr probiotischen Mischung und vielen Buttersäureproduzenten. Allgemein wird dies als günstig bezeichnet, da seltener Diabetes und andere chronische Erkrankungen auftreten. „Ob das wirklich im Zusammenhang mit den Lipiden steht oder ein unabhängiger Effekt ist, das müssen weitere Untersuchungen zeigen“, so Prof. Parhofer.

Quelle: DDG Diabetes Update 2018

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Nüsse zu essen, zahlt sich aus. Nüsse zu essen, zahlt sich aus. © iStock/ermingut