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Elacestrant und Camizestrant verlängern PFS von Erkrankten mit HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs

Orale SERD* werden als Therapieoption für Personen mit HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs nach CDK4/6-Inhibition untersucht. Die aktuelle Subauswertung der Phase-3-Studie EMERALD mit Elacestrant fokussierte auf das mediane progressionsfreie Überleben in Abhängigkeit von der Dauer der vorangegangenen endokrinbasierten Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor, erläuterte Prof. Dr. Virginia Kaklamani, University of Texas Health Sciences, San Antonio.1 Eingeschlossen waren postmenopausale Frauen und Männer (< 3 %) mit HR+/HER2- metastasiertem Mammakarzinom und 1–2 endokrinen Vorbehandlungen, davon zwingend eine Kombination mit einem CDK4/6-Hemmer. Elacestrant wurde mit einem endokrinen Standard – einem Aromatasehemmer oder Fulvestrant – verglichen.
Teilnehmende, die lange auf die vorangegangene endokrinbasierte Kombination mit einem CDK4/6-Inhibitor angesprochen hatten, blieben unter Elacestrant deutlich länger progressionsfrei als jene mit kurzem Ansprechen und sie erreichten einen deutlicheren Vorteil gegenüber der Kontrolle, so die Referentin. Hatten die Patient:innen mindestens 18 Monate eine CDK4/6-Inhibitor-basierte Vortherapie erhalten, waren unter dem SERD nach 18 Monaten Follow-up noch 21,0 % der Betroffenen ohne Progression, aber nur 4,1 % im Kontrollarm bei einem medianen PFS von 5,45 Monaten versus 3,29 Monaten (HR 0,70).
Die Korrelation zeigte sich auch für die Subgruppe der ESR1-mutierten Personen, die besonders deutlich profitierten: Bei mindestens 12-monatiger Dauer der vorangegangenen CDK4/6-Inhibitor-Therapie betrug das mediane PFS unter Elacestrant 8,61 Monate im Vergleich zu 1,91 Monaten in der Kontrolle (HR 0,41). Etwa 35 % der Patient:innen in dieser Subgruppe, die mindestens 12 Monate den CDK4/6-Hemmer erhalten hatten, waren im Prüfarm nach einem Jahr noch ohne Progression, während in der Kontrollgruppe alle Teilnehmerinnen erneut progredient wurden. Die Verträglichkeit bewertete Prof. Kaklamani als gut.
SERENA-2: PFS-Vorteil durch Subgruppen getriggert
Laut präspezifizierter Subgruppen-Analysen basierte der PFS-Benefit der Gesamtpopulation in der SERENA-2-Studie auf den ESR1-mutierten Patientinnen bzw. jenen, deren Erkrankung über den Östrogenrezeptor getriggert wurde (~ 70 %).
Eine „promising clinical activity“ zeigte Camizestrant in der randomisierten Phase-2-Studie SERENA-2 bei postmenopausalen Patientinnen mit HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs und mindestens einer endokrinen Vortherapie – darunter 50 % in Kombination mit einem CDK4/6-Inhibitor, berichtete Prof. Dr. Dr. Mafalda Oliveira, Vall d‘Hebron Institute of Oncology, Barcelona.2 Camizestrant war in zwei Dosierungen – 75 mg und 150 mg – eingesetzt und mit Fulvestrant (500 mg) verglichen worden. Gut ein Drittel (36,7 %) der Teilnehmerinnen hatte eine ESR1-Mutation.
SERD bewirkt längere Progessionsfreiheit
Unabhängig von der eingesetzten Dosierung blieben die Betroffenen unter dem SERD statistisch signifikant länger ohne Progression. Das mediane PFS betrug dabei 7,2 Monate bzw. 7,7 Monate unter 75 mg bzw. 150 mg Camizestrant versus 3,7 Monate in der Kontrolle (HR 0,58; p = 0,0124 bzw. HR 0,67; p = 0,0161).
Prof. Oliveira sprach von klinisch relevanten PFS-Vorteilen gegenüber Fulvestrant und einer insgesamt guten Verträglichkeit. Camizestrant sollte beim HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs weiter validiert werden.
* selektive Östrogenrezeptor-Antagonisten und -Degrader
Quellen:
Kaklamani V. et al. San Antonio Breast Cancer Symposium 2022; GS3-01
Oliveira M. San Antonio Breast Cancer Symposium 2022; GS3-02
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