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Energy-Drinks gegen Muskelkrämpfe
Die Muskelkrämpfe bei Patienten mit Leberzirrhose treten z.B. nach ausgedehnten Aszitespunktionen oder durch intensivierte diuretische Therapie auf – wohl als Folge von Elektrolytstörungen. Bislang wurde versucht, die Symptome mittels Vitamin E, Albumin, Spasmolytika oder Substitution von Magnesium zu lindern, berichteten Privatdozentin Dr. Beate Appenrodt und Kollegen von der Abteilung für Innere Medizin II – Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Diabetologie – der Universitätsklinik Homburg.1
Erniedrigtes Taurin lässt Muskeln krampfen
Vielleicht spielen ja auch die bei Patienten mit Leberzirrhose erniedrigten Taurin-Spiegel eine ursächliche Rolle, vermuteten bereits andere Forschergruppen. In Einzelfällen gelang es ihnen, mithilfe von Taurin-Substitution die Intensität der Muskelkrämpfe deutlich zu mindern.
Kann die tägliche Gabe des Energy-Drinks „Red Bull“ (1000 mg Taurin in 0,33 l) ebenfalls positive Wirkung erzielen? Die Frage prüften die Homburger Kollegen anhand eines 10-Punkte-Symptom-Scores. Diesen bestimmten sie vor und 24 h nach Konsum einer Dose „Red Bull“.
In einem Kollektiv von 67 Patienten litten 14 (9 %) täglich unter Muskelkrämpfen – trotz Magnesium-Substitution. Der mittlere Krampf-Score der Patienten sank – bei einem Ausgangswert von annähernd 5 – nach Energy-Drink signifikant (auf 1–2) ab. Nebenwirkungen wie Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus oder vermehrte Unruhe wurden nicht beobachtet. Die Kollegen raten, bei Zirrhosekranken mit schweren Muskelkrämpfen den Versuch mit einem Energy-Drink zu wagen.
Quelle: Kongress der DGIM 2015
1. Beate Appenrodt et al., Internist; Supplement 2015; 30
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