Kombi aus Paprika, Chilli, Ingwer und Zimt lindert Muskelkrämpfe

Elisa Sophia Breuer

Im Fruchtsaft gekocht, reduziert die Kombi aus Zimt, Ingwer und Chilli oder Paprika Muskelkrämpfe. Im Fruchtsaft gekocht, reduziert die Kombi aus Zimt, Ingwer und Chilli oder Paprika Muskelkrämpfe. © fotolia/atoss, fotolia/chandlervid85, fotolia/phive2015

Magnesium bei Muskelkrämpfen? Darauf kann man getrost verzichten. Dennoch wird es in den Leitlinien empfohlen und oft verwendet. Wesentlich aussichtsreicher scheint ein „Hot Shot“ aus unterschiedlichen Gewürzen.

„Wer von Ihnen behandelt Crampi bei sich und seinen Patienten mit Magnesium?“, fragte Professor Dr. Benedikt­ Schoser­ seine Kollegen. Viele meldeten sich, auch er selbst. „Das ist sinnlos“, sagte der am Klinikum der Universität München tätige Neurologe. So lautet das vernichtende Urteil einer Studie mit 94 Personen, die innerhalb von 14 Tagen mindestens vier nächtliche Beinkrämpfe erlitten. Die Interventionsgruppe erhielt vier Wochen lang täglich vor dem Schlafengehen 520 mg Magnesiumoxid, der Kontrollarm Placebo.

Zwar reduzierte sich bei allen die Zahl der nächtlichen Episoden um etwa drei Crampi pro Woche. Jedoch war der Unterschied mit -3,4 Krämpfen unter Magnesium im Vergleich zu -3,03 Krämpfen unter Placebo marginal. Intensität und Dauer der Beschwerden sowie die Lebensqualität waren in beiden Armen ähnlich. Aufgrund mangelnder Wirksamkeit empfahl das Studienkomitee die Untersuchung frühzeitig abzubrechen.

Weniger Crampi, ohne die Motorfunktion zu beeinflussen

„Es hilft aber etwas ganz anderes,“ ergänzte der Referent. „Paprika, Chilli, Ingwer und Zimt.“ In den USA als sogenannter Hot shot erhältlich, kann man es auch einfach selber kochen. „Im Fruchtsaft“, betonte Prof. Schoser. In zwei Untersuchungen senkte der Mix Beinkrämpfe ohne die Motorfunktion zu beeinflussen. Der Effekt wird über die Kanäle des transient receptor potential (TRP) erzielt. Sie spielen eine Rolle in der Übertragung von Temperatur und chemischen Reizen im peripheren Nervensystem und im Muskel. TRP-Vanilloid-1 ist temperatursensitiv und reagiert auf Capsaicin, bei TRP-Ankyrin-1 wirken Zimtaldehyd und Ingwer. Werden die Kanäle im oberen Gastrointestinaltrakt aktiviert, agieren sie über α-Motoneurone und senken die Crampi-Zahl.

Quelle: 10. Neurologie-Update-Seminar

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Im Fruchtsaft gekocht, reduziert die Kombi aus Zimt, Ingwer und Chilli oder Paprika Muskelkrämpfe. Im Fruchtsaft gekocht, reduziert die Kombi aus Zimt, Ingwer und Chilli oder Paprika Muskelkrämpfe. © fotolia/atoss, fotolia/chandlervid85, fotolia/phive2015