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Erhöhte Missbildungsrate: Besser keine Makrolide für Schwangere
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Makrolide sind in der Schwangerschaft nicht kontraindiziert. Dennoch warnt beispielsweise Schweden seit 2005 vor einem Einsatz von Makroliden im ersten Trimester aufgrund von Berichten über mögliche Herzfehlbildungen bei den Neugeborenen. Eine große bevölkerungsbasierte Studie aus Großbritannien zeigt nun ähnliche Zusammenhänge.
Gabe im ersten Trimenon ist besonders kritisch
Ausgewertet hatten Wissenschaftler eine Kohorte von 104 605 zwischen 1990 und 2016 geborenen Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft eine Verordnung über ein Penicillin oder Makrolid (Erythromycin, Clarithromycin bzw. Azithromycin) erhalten hatten – insgesamt 31 % – und verglichen das Auftreten von Fehlbildungen bei den Kindern.
In der Gruppe der Kinder mit mütterlicher Makrolid-Verordnung während des ersten Schwangerschaftsdrittels lag die Rate von deutlichen Fehlbildungen bei 27,7 (pro 1000 Lebendgeburten) sowie bei 19,5 im Fall einer Makrolid-Verordnung im zweiten und dritten Trimenon. Die entsprechenden Raten in der Penicillin-Gruppe betrugen 17,7 und 17,3.
Mehr kardiovaskuläre und genitale Fehlbildungen
Insbesondere das Risiko für kardiovaskuläre Malformationen war bei Makrolid-Verordnung im ersten Trimester im Vergleich zu einer Penicillin-Therapie erhöht (10,6 vs. 6,6, adjustiertes Risikoverhältnis, RR 1,62). Genitale Missbildungen, vor allem Hypospadien, waren nach einer Makrolidverordnung im Vergleich zu den mit Penicillin Behandelten ebenfalls häufiger (4,75 vs. 3,07, adjustierte RR 1,58), allerdings unabhängig vom Zeitpunkt der Verordnung während der Schwangerschaft. Als Ursache für die Fehlbildungen vermutet man makrolidinduzierte fetale Arrhythmien.
Quelle: Fan H et al. BMJ 2020; 368: m331; DOI: 10.1136/bmj.m331
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