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Exagamglogen-Autotemcel verhilft ß-Thalassämie-Erkrankten zur Transfusionsunabhängigkeit

Dr. Susanne Heinzl

Neue Daten bestätigen den dauerhaften Nutzen von Exa-cel bei Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie. Neue Daten bestätigen den dauerhaften Nutzen von Exa-cel bei Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie. © Dzianis Vasilyeu – stock.adobe.com

Neue Daten zu Exagamglogen-Autotemcel bestätigen den dauerhaften klinischen Nutzen bei Menschen mit schwerer Sichelzellkrankheit oder transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie. Exa-cel ist die erste und einzige zugelassene, auf CRISPR/Cas9 basierende Geneditierungs-Therapie.

Die Ergebnisse der Genomeditierung kommen bei Patient:innen mit Hämoglobinopathien an, was laut Prof. Dr. Roland Meisel, Universitätsklinikum Düsseldorf, „eine bemerkenswerte Entwicklung in so kurzer Zeit ist“. Er fasste die auf dem EHA-Kongress 2024 vorgestellten Langzeitergebnisse zur Therapie der transfusionsabhängigen ß-Thalassämie und der Sichelzellenanämie zusammen.

Exagamglogen-Autotemcel (Exa-cel, Casgevy®) ist seit Februar 2024 in der EU als erste CRISPR/Cas-basierte Gentherapie bedingt für die Behandlung von Personen mit schwerer Sichelzellenanämie oder transfusionsabhängiger ß-Thalassämie zugelassen. Für die Herstellung des Medikaments werden die hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen der Patient:innen in der erythroiden-spezifischen Enhancer-Region des BCL11A-Gens durch einen präzisen Doppelstrangbruch editiert. Dieser Schnitt führt mit den folgenden körpereigenen DNA-Reparaturmechanismen zu einer hohen Produktion von fetalem Hämoglobin in den roten Blutkörperchen.

Exa-cel zeigt beeindruckende Ergebnisse

In der offenen Phase-3-Studie CLIMB-THAL-111 erhielten 56 Erkrankte mit transfusionsabhängiger ß-Thalassämie eine Exa-cel-Infusion. Schon bei der ersten Interimsanalyse nach einer medianen Follow-up-Zeit von 20,4 Monaten wurde der primäre Endpunkt erreicht: 32 der 56 Teilnehmenden benötigten über mindestens zwölf aufeinanderfolgende Monate keine Transfusion mehr, bei einem mittleren Hämoglobinspiegel von 13,1 g/dl. Aktuelle Analysen nach einer Nachbeobachtungszeit von 32,3 Monaten ergaben eine anhaltende Transfusionsunabhängigkeit von 94,2 % . Eine Person benötigt bereits seit mehr als fünf Jahren keine Transfusionen mehr.

In der offenen Phase-3-Studie CLIMB-SCD-121 wiederum wurden 46 Patient:innen mit schwerer Sichelzellkrankheit mit einer Exa-cel-Infusion behandelt. Den primären Endpunkt, nämlich das Fehlen von schweren vasookklusiven Krisen (VOCs) über mindestens zwölf Monate, erreichten nach einem medianen Follow-up von 19,3 Monaten 29 von 30 Teilnehmenden. Nach einem Follow-up von 28,2 Monaten waren 92,3 % (36 von 39 Patient:innen) anhaltend ohne VOC. Die VOC-freie Zeit betrug durchschnittlich 27,9 Monate. Damit ging auch eine deutliche Reduktion der Hospitalisierungen einher.

Quelle:
Fachpresse-Workshop „Hämatologie & Onkologie – Neues vom EHA und ASCO 2024“; Veranstalter: 21up

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