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Gleiches Thromboserisiko – aber mehr Blutungen

Trotz der routinemäßigen Prophylaxe während des stationären Aufenthalts erleiden viele Patienten nach der Klinikentlassung venöse Thromboembolien. Eine verlängerte Antikoagulation beugt diesen zwar vor, allerdings steigt gleichzeitig das Blutungsrisiko, berichten Dr. Soravis Osataphan vom Mount Auburn Hospital in Cambridge und Kollegen. Krebspatienten sind aufgrund ihrer malignen Grunderkrankung besonders anfällig für beide Komplikationen.
Ob sie bei einer Hospitalisation von einer verlängerten Thromboseprophylaxe profitieren oder ob diese ihnen sogar eher schadet, untersuchten die Forscher nun mithilfe einer Metaanalyse (s. Kasten). Die Endpunkte: symptomatische Thromboembolie, asymptomatische proximale tiefe Venenthrombose sowie Major- und klinisch relevante Nicht-Major-Blutungsereignisse.
Verlängerte vs. Standardprophylaxe
Belastbare Aussage dennoch nicht möglich
In Kenntnis der vorliegenden Ergebnisse sehen die Autoren zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen eindeutigen Nutzen der erweiterten Thromboseprophylaxe. Sie geben allerdings zu bedenken, dass sich die Metaanalyse auf eine relativ kleine Studien- und Teilnehmerzahl stützt und dass in den einzelnen Untersuchungen eine „aktive Krebserkrankung“ nicht einheitlich definiert wurde. Belastbare Aussagen zu Benefit bzw. Risiken der verlängerten Antikoagulation in diesem besonderen Subkollektiv seien daher nicht möglich.Quelle: Osataphan S et al. Blood Adv 2021; 5: 2055-2062; DOI: 10.1182/bloodadvances.2020004118
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