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Halsbrecherische Bewegungen

Das Tourettesyndrom und chronische Tic-Störungen können mit unwillkürlichen, manchmal heftigen ruckartigen Bewegungen von Kopf, Hals und Nacken einhergehen. Die Halswirbelsäule reagiert auf wiederholte Traumen empfindlich und z.T. mit neurologischen Komplikationen.
Das Team um Dr. Josef Isung vom Karolinska-Institut untersuchte in einer bevölkerungsbasierten Studie, wie sich motorische Tics auf die HWS auswirken. Die Analyse basiert auf 6.791 Patienten der Jahrgänge 1973–2013, bei denen ein Tourettesyndrom oder eine chronische Tic-Störung diagnostiziert worden war. 77 % waren männlich, das mediane Alter bei der Erstdiagnose betrug 15,6 Jahre.
Während der 17-jährigen Nachbeobachtungszeit entwickelten 237 (3,5 %) der Patienten eine zervikale Gefäßkomplikation oder eine nicht vaskuläre zervikale Komplikation. Im Vergleich zu 67.910 gematchten Personen aus der Allgemeinbevölkerung hatten Patienten mit motorischen Tics ein um 39 % erhöhtes Risiko für Störungen im HWS-Bereich.
HWS-Komplikationen bei Tic-Störungen sind zwar relativ selten, aber einige davon – wie zerebrovaskuläre Ereignisse und Wirbelsäulenverletzungen mit Myelopathie – können bei den oft jungen Patienten zu schweren langfristigen Behinderungen führen, warnen die Autoren. Sie raten, gefährdete Patienten entsprechend zu überwachen.
Quelle: Isung J et al. JAMA Neurol 2021; DOI: 10.1001/jamaneurol.2021.2798
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