Herzumbau mit Eisen

Dr. Sascha Bock

In die Vene gespritzt gleicht das Eisen nicht nur den vorliegenden Mangel aus. In die Vene gespritzt gleicht das Eisen nicht nur den vorliegenden Mangel aus. © loveartblues – stock.adobe.com

Bei symptomatischen Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion und Eisenmangel befürwortet die Europäische Leitlinie den Einsatz von Eisencarboxymaltose i.v.. Welchen Effekt die Substitution auf kardiale Umbauprozesse hat, war bislang weitgehend unklar und wurde nun untersucht.

Eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) geht häufig mit einem Eisenmangel einher, der die Pumpfunktion zusätzlich beeinträchtigt. Die IRON-CRT-Studie zeigte nun, dass eine i.v.-Eisensubstitution die kardialen Umbauprozesse bei schwer Kranken umkehren kann.

Eingeschlossen waren Betroffene mit einem NYHA*-Stadium ≥ 2 unter maximaler medikamentöser Therapie sowie einem Serumferritinspiegel < 100 ng/ml (bzw. 100–300 ng/ml, wenn die Transferrinsättigung unter 20 % lag).

Ejektionsfraktion war signifikant gestiegen

Zudem musste es sich um Träger eines CRT**-Systems handeln, die mindestens sechs Monate nach der Implantation noch eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion unter 45 % aufwiesen. Insgesamt nahmen 75 Herzkranke an der Untersuchung teil. Initial erhielt die eine Hälfte gewichts- und Hb-adaptiert Eisencarboxymaltose i.v. (median 1000 mg). Die andere Hälfte bekam Kochsalzlösung infundiert. Drei Monate nach Studienbeginn war die Ejektionsfraktion in der Substitutionsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe signifikant gestiegen (+4,22 % vs. -0,23 %).

Kausale Ursache für inverses Remodeling

Darüber hinaus sprachen weitere kardiale Parameter für eine verbesserte Herzfunktion durch die Eisengabe und die so Behandelten fühlten sich deutlich belastbarer. Den Forschern zufolge steht ein Kausalzusammenhang zwischen der Substitution und einem inversen Remodeling fest. Auch wenn die Studienpopulation nur aus symptomatischen HFrEF-Patienten mit Device- und Pharmakotherapie bestand, vermuten die Autoren bei anderen Herzinsuffizienten mit Eisenmangel ähnliche Effekte durch die Substitution.

* New York Heart Association
** kardiale Resynchronisationstherapie

Quelle: Martens P et al. Eur Heart J 2021; DOI: 10.1093/eurheartj/ehab411

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