Hirnödeme: Glibenclamid verringert Risiko nach Schlaganfall

Friederike Klein

Kann der Sulfonylharnstoff Hirnödemen den Riegel vorschieben? Kann der Sulfonylharnstoff Hirnödemen den Riegel vorschieben? © molekuul.be – stock.adobe.com

Eben noch als Antidiabetikum im Einsatz, könnte Glibenclamid nun in der Nachsorge von Schlaganfallpatienten Verwendung finden.

In der Diabetestherapie hat die Bedeutung von Sulfonylharnstoffen stark abgenommen. Eine dieser Substanzen, Glibenclamid, könnte nun in der Behandlung des Schlaganfalls ein Revival erleben, da sie SUR1-TRPM4-Kanäle blockiert. Diese weiten sich infolge einer zerebralen Ischämie, was zum vermehrten Einstrom von Wasser ins Gewebe, d.h. zum gefährlichen Ödem führt.

Therapie innerhalb von zehn Stunden starten

Bei Patienten mit großem A.-cerebri-media-Infarkt (82–300 ml Infarktvolumen) und einem NIH-Stroke-Scale-Wert von ≥ 10 war Glibenclamid im Placebovergleich mit einem kleineren zerebralen Ödem assoziiert, sofern die Infusion innerhalb von zehn Stunden nach Symptombeginn gegeben wurde, berichtete Professor Dr. Waltraud­ Pfeilschifter­ aus Frankfurt am Main.

Nach zwölf Monaten zeigten die Behandelten weniger funktionelle Einschränkungen und ein längeres Überleben als die Kontrollen. Die geringen Teilnehmerzahlen von 86 bzw. 65 Patienten sowie der Umstand, dass nicht alle Analysen wie geplant durchgeführt werden konnten, lag an der unsicheren Finanzierung der Studie, erklärte die Kollegin.

Mittlerweile hat ein Unternehmen die Weiterentwicklung des Therapiekonzepts übernommen und eine internationale Multizenterstudie aufgelegt.

Quelle: 93. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (Online-Veranstaltung)

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