Cartoon Medizin und Markt

Hodgkin-Lymphome verträglicher behandeln

Dr. Barbara Voll-Peters

Das Progressionsrisiko war nach zwei Jahren um 23 % gesunken. Das Progressionsrisiko war nach zwei Jahren um 23 % gesunken. © iStock/Amornrat Phuchom

Brentuximab Vedotin ist mittlerweile auch als Erstlinie für Erwachsene mit CD30+ Hodgkin-Lymphom im Stadium IV als Kombinationspartner verfügbar. Damit kann es nun in allen Linien eingesetzt werden.

Als Erstlinientherapie kann Brentuximab Vedotin seit Februar 2019 kombiniert mit Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin (AVD) bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom im Stadium IV eingesetzt werden. Im Vergleich zu bisherigen reinen Chemotherapie-Schemata sei „eine mindestens gleiche Effektivität, aber geringere Toxizität zu erwarten“, betonte Privatdozent Dr. Boris Böll, Uniklinik Köln.

Grundlage für die Erstlinien-Zulassung ist die Phase-3-Studie ECHELON-1, in der Brentuximab Vedotin (Adcetris®) zusammen mit AVD (A+AVD) eingesetzt wurde. In die randomisierte Studie wurden 1334 bisher unbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom im Stadium III/IV eingeschlossen. Sie erhielten bis zu sechs Zyklen A+AVD oder ABVD (Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin). Primärer Endpunkt war das modifizierte progressionsfreie Überleben (mPFS).

Da insbesondere Teilnehmer im Stadium IV von A+AVD profitierten, erfolgte die Zulassung für diese Gruppe, so der Experte. Nach einem Follow-up von 24,6 Monaten war das mPFS statistisch signifikant verbessert mit Überlebensraten von 82,1 % unter A+AVD gegenüber 77,2 % mit ABVD (HR 0,77; 95%-KI 0,60–0,98; p = 0,04).

Inzwischen sind auch die Drei-Jahres-Daten publiziert: Die Differenz im mPFS ist nach median 37,1 Monaten noch einmal gewachsen und beträgt nun 7,1 %-Punkte (83,1 % vs. 76,0 %), informierte der Referent.

Die deutsche Hodgkin Studiengruppe prüft laut Dr. Böll nun das hierzulande gebräuchlichere Schema BEACOPP (Bleomycin, Etoposid, Adriamycin, Procarbazin, Prednisolon) gegen die neue Kombination BrECADD (Brentuximab, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarabazin, Dexamethason), um bei mindestens gleicher Wirksamkeit eine Verringerung der Toxizität zu erreichen. 

Quelle: Symposium „Verbesserung von Therapieergebnissen durch zielgerichtete Therapien bei CD30-positiven Lymphomen und dem multiplen Myelom“ anlässlich der DGHO-Jahrestagung 2019; Veranstalter: Takeda

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Das Progressionsrisiko war nach zwei Jahren um 23 % gesunken. Das Progressionsrisiko war nach zwei Jahren um 23 % gesunken. © iStock/Amornrat Phuchom