HPV-Impfung: Deutlicher Rückgang mittel- bis hochgradiger Läsionen

Dr. Alexandra Bischoff

Die Zervix dankt: Mittel- bis hochgradige Läsionen sind durch die HPV-Impfung deutlich zurückgegangen. Die Zervix dankt: Mittel- bis hochgradige Läsionen sind durch die HPV-Impfung deutlich zurückgegangen. © iStock/luckyraccoon

Seit 2009 werden weibliche Teenager in Dänemark routinemäßig gegen onkogene humane Papillomaviren geimpft. Mit Erfolg, wie die Ergebnisse der ersten Vorsorgeuntersuchung bei den mittlerweile jungen Frauen zeigen.

Vor zehn Jahren wurde die HPV-Impfung erstmalig in Dänemark kostenlos angeboten und im Folgejahr in den Impfkalender für Kinder und Jugendliche aufgenommen. Die ersten gegen Gebärmutterhalskrebs geimpften Jahrgänge waren Mädchen, die zwischen 1993 und 1995 geboren worden waren. Die Schutzimpfung gegen die onkogenen humanen Papillomaviren (HPV) erfolgte in der Regel im Alter von 15 Jahren mit der tetravalenten Vakzine Gardasil®.

Rund 70 % des ersten Jahrgangs hatten beide Impfungen erhalten. Sie wurden 2016 im Alter von 23 Jahren zur ersten Krebsvorsorgeuntersuchung eingeladen. Etwa 60 % der jungen Frauen folgten der Einladung. Die Screeningergebnisse verglichen Dr. Lise Thamsborg und ihre Kollegen von der Abteilung für öffentliche Gesundheit der Universität Kopenhagen in ihrer Studie mit zehn Jahre alten Daten von ungeimpften Frauen, die 1983 geboren worden waren.

Die Auswertung ergab, dass insbesondere mittel- und hochgradige Dysplasien (CIN 2/3) im geimpften Jahrgang deutlich seltener waren als noch zehn Jahre zuvor (Rückgang um 40 %). Mehr als einem Drittel der jungen Frauen konnten somit belastende Untersuchungen, etwa eine Biopsie, erspart werden.

Auf leichtgradige Dysplasien (CIN 1) hatte die Impfung keinen Effekt. Der Anteil dieser Läsionen lag in beiden Gruppen bei etwa 4 %. Läsionen mit unklarem Befund (ASCUS-Läsionen*) hingegen nahmen deutlich zu. Das hängt jedoch vermutlich mit dem 2006 in Dänemark erfolgten Wechsel von der konventionellen Zytologie zur sensitiveren Dünnschichtzytologie zusammen, schreiben die Autoren.

Sie sind sich sicher, dass sich der erreichte Erfolg noch steigern lässt. Denn knapp ein Drittel der 1993 geborenen Mädchen gab an, zum Zeitpunkt der ersten HPV-Impfung bereits sexuelle Kontakte gehabt zu haben. Da die Impfung heutzutage schon ab zwölf Jahre angeboten wird und die wenigsten Mädchen in diesem Alter sexuell aktiv sind, dürfte künftig mit größeren Impferfolgen zu rechnen sein.

* Atypical Squamous Cells of Unknown Significance

Quelle: Thamsborg L et al. Int J Cancer 2018; online first

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