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Deutlich weniger Präkanzerosen nach HPV-Impfung im Jugendalter

Die beiden onkogenen humanen Papillomaviren-Stämme HPV 16 und HPV 18 sind weltweit für 70 % der Zervixkarzinome verantwortlich. Auf diese zwei Hochrisikotypen zielt die bivalente HPV-Vakzine ab, die seit 2008 in Schottland im Rahmen des nationalen Impfprogramms Mädchen im Alter zwischen 12 und 13 Jahren (Catch-up-Phase bis 18) angeboten wird. Dr. Tim Palmer vom Departement of Pathology, University of Edinburgh, und Kollegen konnten in einer retrospektiven Studie einen hohen Schutzeffekt bestätigen.
Dazu werteten sie die Ergebnisse von insgesamt 138 692 Frauen (Jahrgänge 1988–1996) aus, die als 20-Jährige der Einladung zu einer ersten Zervix-Vorsorgeuntersuchung gefolgt waren. Gescreent wurde nach zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) der Stadien 1–3.
Frauen der Jahrgänge 95/96, die im Rahmen des Programms geimpft wurden, wiesen verglichen mit nicht-geimpften (geboren 88) 89 % weniger CIN 3 oder schlimmer, 88 % weniger CIN 2 und 79 % weniger CIN 1 auf. Der Zeitpunkt spielte ebenfalls eine Rolle: Wer sich bereits mit 12 oder 13 Jahren impfen ließ, wies später im Vergleich zu den ungeimpften Frauen der Jahrgänge 88–90 deutlich seltener hochgradige Neoplasien (CIN 3+) im Bereich des Gebärmutterhalses auf als diejenigen, die mit 17 Jahren die HPV-Vakzine erhielten (Reduktion um 86 % vs. 45 %).
Dagegen sank in den Jahrgängen 95/96 auch ohne Impfung die Rate der Erkrankungen, was bedeuten könnte, dass durch das Impfprogramm bereits ein Herdenschutz erreicht wurde.
Quelle: Palmer T et al. BMJ 2019; 365: l1161
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