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Immunonkologie: Neue Therapie, neue Nebenwirkungen

Patienten, die auf die Immuncheckpointinhibition ansprechen, haben die Chance auf eine Langzeitremission bei insgesamt guter Therapieverträglichkeit. Neu sind jedoch immunvermittelte Effekte, die „wir von den herkömmlichen Krebstherapien nicht kennen“, erläuterte Professor Dr. Frederik Marmé, Universitätsmedizin Mannheim. Diese können jedes Organ – auch mehrere gleichzeitig – betreffen. Wichtig ist, sie frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu intervenieren. Da der Symptomkomplex oft unspezifisch ist, müsste bei jedem neuen Symptom und jeder Laborveränderung auch an einen immunologischen Hintergrund gedacht werden. Ein regelmäßiges Monitoring und eine entsprechende Aufklärung der Patienten seien daher obligat.
Es ist wichtig, Beschwerden richtig zu interpretieren
Das potenzielle Nebenwirkungsspektrum der verschiedenen Checkpointhemmer unterscheidet sich hinsichtlich Häufigkeit und Schweregrad, aber auch in Abhängigkeit von der Tumorentität, betonte Prof. Marmé. So können etwa beim Melanom andere Nebenwirkungen im Vordergrund stehen als beim Brustkrebs. Insgesamt sind schwere immunvermittelte Nebenwirkungen aber selten und das Nebenwirkungsprofil unter Immuncheckpointblockade im Vergleich zur Chemotherapie günstig. Die Herausforderung besteht laut dem Referenten darin, Laborveränderungen und Beschwerden richtig zu interpretieren und immunvermittelte von anderen Nebenwirkungen abzugrenzen.
So könne ein Husten etwa auf einer Infektion beruhen und lasse sich dann mit einem Antibiotikum gut behandeln, betonte Prof. Marmé. Dieser könne aber auch das Symptom einer immunvermittelten Pneumonitis sein und muss dann mit Immunsuppressiva behandelt werden. Besonders schwierig sei die richtige Interpretation der Beschwerden, wenn die Patienten eine Kombination aus Chemo- und Immuntherapie erhalten.
Was tritt wann auf?
- Ein regelmäßiges Monitoring, inkl. Laborkontrolle, und Aufklärung der Patienten für eine frühzeitige Diagnose,
- eine rechtzeitige Intervention und
- interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachkollegen.
Quelle: 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
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