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Immuntherapie: Besonders Gräserpollenallergiker profitieren

Patienten mit allergischer Rhinitis oder allergischem Asthma brauchen nach einer subkutanen Immuntherapie (SCIT) deutlich weniger symptomatisch wirksame Medikamente. Das ergab eine Real-Life-Analyse basierend auf der IMS-LRx®-Datenbank, die rund 60 % der Arzneimittelverordnungen in Deutschland abdeckt.1
Das Team um Professor Dr. Christian Vogelberg, Universität Dresden, analysierte den Arzneimittelverbrauch von fast 20.000 Asthma- und Rhinitispatienten mit verschiedenen allergischen Sensibilisierungen (Milbe, Baum- und Gräserpollen), die eine mindestens zweijährige SCIT absolviert hatten. Als Kontrolle dienten 200 000 Allergiker, die rein symptomatisch behandelt worden waren. Die Beobachtungsdauer betrug bis zu neun Jahre.
Bezüglich Heuschnupfen fielen die Ergebnisse besonders imposant aus (-56 % bis -65 %; bei Asthma: -10 % bis -14 %), berichteten die Autoren in ihrem Posterbeitrag. Am besten wirkte die SCIT bei Gräserpollenallergikern.
Zusätzlich wurde untersucht, wie es um die Adhärenz der Immuntherapierten bestellt ist. Schließlich empfehlen Leitlinien, die Hyposensibilisierung mindestens drei Jahre durchzuziehen, um den Langzeiteffekt zu sichern. Die Analyse ergab, dass die SCIT einigermaßen gut abschnitt: Rund 90 % der Patienten erreichten das zweite, gut 60 % das dritte Jahr. Der sublingualen Immuntherapie gelang es weniger gut, Allergiker bei der Stange zu halten. Das zweite Jahr erreichten je nach Allergen 60–70 % der Patienten, das dritte nur noch ein Drittel.
Quellen:
1 Vogelberg C et al. Patient Prefer Adherence 2020; 14: 817-827; DOI: 10.2147/PPA.S242957
European Respiratory Society International Congress 2020 virtual
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