Immuntherapie überzeugt auch im Follow-up

ESMO 2021 Birgit-Kristin Pohlmann

Nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten ergab die Auswertung für Teilnehmerinnen mit PD-L1 CPS ≥ 10 einen signifikanten OS-Vorteil. Nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten ergab die Auswertung für Teilnehmerinnen mit PD-L1 CPS ≥ 10 einen signifikanten OS-Vorteil. © iStock/gmast3r

In der finalen Auswertung der Studie KEYNOTE-355 übersetzte sich der PFS-Vorteil von zusätzlichem Pembrolizumab in der Erstlinie des fortgeschrittenen TNBC in ein verlängertes Gesamtüberleben. Allerdings nur bei hoher PD-L1-Expression.

In den USA wurde Pembrolizumab bereits auf Basis der PFS-Ergebnisse aus der Phase-3-Studie Keynote-355 für die Erstlinie des fortgeschrittenen tripel-negativen Brustkrebs zugelassen; unter Voraussetzung einer PD-L1 Expression mit einem CPS* ≥ 10. Professor Dr. Hope S. Rugo vom University of California San Francisco Comprehensive Cancer Center präsentierte jetzt die Daten zum Gesamtüberleben.

Für die Studie wurden 847 Patientinnen mit lokal rezidiviertem inoperablem oder mit metastasiertem TNBC, die für die fortgeschrittene Erkrankung nicht vorbehandelt waren, 2:1 randomisiert. Im experimentellen Arm erhielten die Teilnehmerinnen zusätzlich zur Standardchemotherapie mit Paclitaxel, nab-Paclitaxel oder der Kombination Gemcitabin/Carboplatin den Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab. Progressionsfreies und Gesamtüberleben waren koprimäre Endpunkte in der Gesamt-ITT**-Population sowie für Frauen mit PD-L1-positivem TNBC (CPS ≥ 10 und CPS ≥ 1).

Zwei Jahren später lebte noch fast jede zweite Patientin

Nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten ergab die Auswertung für Teilnehmerinnen mit PD-L1 CPS ≥ 10 einen signifikanten OS-Vorteil. Die Überlebenszeit betrug median 23,0 Monate vs. 16,1 Monate unter alleiniger Chemotherapie (HR 0,73). Nach zwei Jahren war im Pembrolizumabarm noch fast jede zweite Patientin am Leben (48,2 %) vs. 34,0 % ohne Pembrolizumab. Der OS-Vorteil war konsistent in den analysierten Subgruppen, so Prof. Rugo.

Den bereits beobachteten PFS-Vorteil untermauerte die finale Analyse mit einer Plateaubildung bei gut 20 % der Teilnehmerinnen (CPS ≥ 10). Vorteile der Immuntherapie bestätigten sich auch für die sekundären Studienendpunkte

  • Die objektive Ansprechrate (52,7 % vs. 40,8 %),
  • die Krankheitskontrolle (65,0 % vs. 54,4 %),
  • sowie die mediane Ansprechdauer (12,8 Monate vs. 7,3 Monate).

Die Frauen mit PD-L1 CPS ≥ 1 Tumoren erreichten einen numerischen OS-Vorteil durch zusätzliches Pembrolizumab, aber ohne die präspezifizierte Signifikanzgrenze zu erreichen (HR 0,86; p = 0,056). Neue Sicherheitssignale traten nicht auf.

* Combined Positive Score
** Intention-to-Treat

Quellen:
Rugo HS et al. ESMO Congress 2021; Abstract LBA16
ESMO Congress 2021

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Nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten ergab die Auswertung für Teilnehmerinnen mit PD-L1 CPS ≥ 10 einen signifikanten OS-Vorteil. Nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten ergab die Auswertung für Teilnehmerinnen mit PD-L1 CPS ≥ 10 einen signifikanten OS-Vorteil. © iStock/gmast3r