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DGHO 2021 Birgit-Kristin Pohlmann

Die Subgruppenauswertung untermauere die Wirksamkeit für Frauen mit mTNBC. Die Subgruppenauswertung untermauere die Wirksamkeit für Frauen mit mTNBC. © iStock/Dusan Stankovic

Schon die zuvor publizierten Daten der ASCENT-Studie zeigten, dass Patientinnen mit metastasiertem triple-negativem Mammakarzinom durch Sacituzumab-Govitecan einen Überlebensvorteil haben. Eine Subgruppenauswertung deutet nun darauf hin, dass auch Frauen mit frühem Rezidiv davon profitieren.

Das metastasierte triple-negative Mammakarzinom (mTNBC) ist eine sehr heterogene Erkrankung mit wenigen Behandlungsoptionen und insgesamt schlechten Aussichten für Betroffene. Besonders düster sieht die Prognose für Frauen mit frühem Rezidiv aus. Neuen Mut machen aktuelle Daten zu Sacituzumab Govitecan (SG), ein gegen Trop2 gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat.

In der ASCENT-Studie hatte sich durch die Substanz gegenüber einer Monochemotherapie mit Capecitabin, Eribulin, Vinorelbin oder Gemcitabin das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) auf 5,6 Monate vs. 1,7 Monate verbessert (HR 0,41; p < 0,001).1 Auch hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) profitierten die Teilnehmerinnen, berichtete Professor Dr. Susanna Hegewisch-Becker, Hämatologisch-Onkologische Praxis Eppendorf, Hamburg. Dieses betrug 12,1 Monate im Prüfarm und 6,7 Monate in der Kontrolle (HR 0,48; p < 0,001). Im April 2021 erhielt die Substanz in den USA die Zulassung für Frauen mit mTNBC und mindestens zwei Vortherapien, von der mindestens eine für die metastasierte Situation erfolgt ist.

Gesamtüberleben mehr als doppelt so lang

Die Referentin stellte eine Subgruppenanalyse vor, die sich auf 65 der insgesamt 529 randomisierten Patientinnen fokussierte. Die besagten Teilnehmerinnen waren innerhalb von zwölf Monaten nach (neo-)adjuvanter Chemotherapie rezidiviert und hatten zuvor nur eine systemische Vorbehandlung im metastasierten Stadium erhalten. 33 Erkrankte hatten SG und 32 eine Mono-Chemotherapie erhalten.

Die Ergebnisse zum medianen PFS und OS waren fast identisch mit denen des Gesamtkollektivs, mit einem medianen PFS von 5,7 Monaten im Prüfarm vs. 1,5 Monaten in der Kontrolle. Dies entsprach einer Reduktion des Progressionsrisikos um 59 % (HR 0,41). Das mediane OS war unter SG mit 10,9 Monaten vs. 4,9 Monaten mehr als doppelt so lang (HR 0,51). Die Gesamtansprechrate lag mit 30 % (10/33) vs. 3 % (1/32) um den Faktor 10 höher.

Einschränkend müsse auf das höhere Nebenwirkungsrisiko unter der Prüfsubstanz hingewiesen werden, so Prof. Hegewisch-Becker. Speziell hämatologische und gastrointestinale Toxizitäten seien häufiger. Zudem verursache SG eine Alopezie. Laut Referentin brachen aber nur 6 % der Patientinnen die Behandlung wegen Toxizitäten ab. Therapiebedingte Todesfälle traten nicht auf.

Perspektiven für den klinischen Alltag

Die Subgruppenauswertung untermauere die Wirksamkeit von SG für Frauen mit mTNBC. Auf die baldige Zulassung in Europa sei zu hoffen, resümierte die Expertin. Die Daten sprechen dafür, die Substanz zukünftig als Option für eine Zweitlinienbehandlung zu bedenken. Erfreulich sei, dass SG offensichtlich auch bei älteren Erkrankten ≥ 65 Jahre mit mTNBC eine hohe Wirksamkeit habe – das demonstrieren die Ergebnisse einer weiteren ASCENT-Subgruppenanalyse. Das mediane OS betrug hier 15,5 Monate und war damit länger als das der Gesamtpopulation. 

Quellen:
1. Bardia A et al. N Engl J Med 2021, 384: 1529-1541; DOI: 10.1056/NEJMoa2028485
Hegewisch-Becker S et al. DGHO-Jahrestagung 2021; Abstract V131 & Freier Vortrag Mammakarzinom/Gynäkologische Malignome (Ovar, Uterus)
DGHO-Jahrestagung 2021

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Die Subgruppenauswertung untermauere die Wirksamkeit für Frauen mit mTNBC. Die Subgruppenauswertung untermauere die Wirksamkeit für Frauen mit mTNBC. © iStock/Dusan Stankovic