Inhalative Kortikoide schaden den Knochen

Dr. Daniela Erhard

Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikoiden – unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden. Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikoiden – unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden. © iStock/PixelsEffect

Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht sich mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikosteroiden dramatisch. Und zwar unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden.

Gemäß der globalen Asthmainitiative GINA sollte man von Beginn an auf inhalative Glukokortikoide setzen. Eine Empfehlung, die Wissenschaftler um den Pneumologen Christos Chalitsios von der Universität Nottingham kritisch sehen. Denn wie sie in einem Vergleich der Daten von mehreren Tausend erwachsenen Asthmapatienten aus den Jahren 2004–2017 ermittelt haben, steigt das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikoiden – unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden. Bei Tabletten ist der negative Effekt allerdings stärker.

Unter den Sprays ist Budesonid am riskantesten

Der Gebrauch von kortikoidhaltigen Sprays machte einen Knochenschwund um 35–60 % wahrscheinlicher. Am höchsten lag die Gefahr mit elf oder mehr Verordnungen bzw. einer Jahresdosis von über 120 mg. Dies zeigte sich bei allen gängigen Substanzen, war unter Budesonid jedoch am ausgeprägtesten.

Vierfaches Osteoporoserisiko ab 2500 mg pro Jahr

Bei den oralen Präparaten erhöhten bereits zwei bis drei Verordnungen das Osteoporoserisiko deutlich. Für Patienten mit mehr als acht Packungen oder einer kumulierten Dosis von mindestens 2500 mg im Jahr vor der Auswertung war ein Knochenschwund sogar vier- bis fünfmal so wahrscheinlich wie für Asthmatiker, die im gleichen Zeitraum keine Kortikosteroide nahmen.

Patienten unter Kortikoidtherapie mussten außerdem bis zu doppelt so häufig mit Knochenbrüchen rechnen. Jahresdosen von weniger als vier Verordnungen bzw. 1000 mg bei oralen sowie sieben Verordnungen bzw. 120 mg bei inhalativen Kortikoiden blieben dabei ohne wesentlichen Effekt.

Quelle: Chalitsios CV et al. Thorax 2020; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2020-215664

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Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikoiden – unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden. Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt mit der jährlich eingenommenen Menge an Kortikoiden – unabhängig davon, ob diese oral oder inhalativ verabreicht werden. © iStock/PixelsEffect