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Neuer Score für schweres Asthma

Unter den Patienten mit schwerem Asthma bronchiale gibt es eine Niedrigrisikogruppe, die sich mithilfe eines Scores aus Biomarkern herausfiltern lässt. Bei ihnen kann man die Steroiddosis reduzieren, ohne die Asthmakontrolle zu gefährden. Schon vor ein paar Jahren hatte ein Team um Professor Dr. Liam Heaney von der Queen’s University Belfast diese Subgruppe identifiziert und als relevante Biomarker neben der Eosinophilenzahl das exhalierte NO (FeNO) und Periostin benannt – ein Protein, das in der pneumologischen klinischen Routine bisher nur selten bestimmt wird.
In einer Studie, die parallel zum virtuellen ERS-Kongress veröffentlicht wurde, haben die Forscher untersucht, wie der Score im Vergleich zur üblichen Strategie abschneidet, bei der die Steroiddosis anhand der Symptome und des Exazerbationsrisikos festgelegt wird. Teil nahmen 301 Patienten mit Asthma der GINA-Therapiestufen 4 und 5 und hoch dosierter inhalativer plus/minus oraler Steroidtherapie. Sie wurden im Verhältnis 4:1 zu Biomarkerstrategie oder Standardtherapie randomisiert.
Der Biomarker-Score | |||
---|---|---|---|
0 | 1 | 2 | |
FeNO (ppb) | < 15 | 15 - 30 | > 30 |
Eosinophile (Zellen/μl) | < 150 | 150 - 300 | > 300 |
Periostin (ng/ml) | < 45 | 45 - 55 | > 55 |
Hochdosistherapie primär vermeiden
Patienten beider Studienarme, die die Dosis ihrer inhalativen Steroide reduzieren konnten, senkten sie gleichermaßen um etwa die Hälfte (1000 µg Beclometason-Äquivalent), ohne dass sich die Asthmakontrolle verschlechterte, sagte Prof. Heaney. Er forderte: „Bevor man zu hohen Steroiddosen greift, sollten prädiktive Biomarker gemessen werden, um die weitere Therapie zu leiten.“ Denn sind die Patienten erst einmal auf einer Hochdosistherapie, kann es schwierig werden, eine biomarkergesteuerte Kortisonreduktion zu erreichen.Quelle: European Respiratory Society International Congress (virtuell)
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