Keine relevante Einschränkung der Lebensqualität

ASCO 2023 Birgit-Kristin Pohlmann

Die Vorteile der Erstlinie aus dem PD-1-Antikörper gegenüber der alleinigen Chemo beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom wurden bestätigt. Die Vorteile der Erstlinie aus dem PD-1-Antikörper gegenüber der alleinigen Chemo beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom wurden bestätigt. © passionart – stock.adobe.com

Ein unabhängiges Reviewkomitee hat im Rahmen der Phase-3-Studie RUBY die Vorteile der Erstlinie aus Dostarlimab/Carboplatin/Paclitaxel gegenüber der alleinigen Chemo beim fortgeschrittenen primären oder rezidivierten Endometriumkarzinom bestätigt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität blieb unter zusätzlichem Dostarlimab erhalten.

In der placebokontrollierten Phase-3-Studie RUBY waren insgesamt 494 Patient:innen mit fortgeschrittenem primärem oder rezidiviertem Endometriumkarzinom (Stadium III/IV) im Rahmen der Erstlinientherapie mit Carboplatin/Paclitaxel +/- Dostarlimab behandelt worden.1 Im experimentellen Arm schloss sich eine Erhaltung mit Dostarlimab über bis zu drei Jahre an (vs. Placebo im Kontrollarm). Primärer Studienendpunkt war das durch die Prüfärzt:innen validierte progressionsfreie Überleben (PFS/INV). Die aktuelle Auswertung durch das unabhängige Reviewkomitee (BICR) bildete einen sekundären Studien­endpunkt. 

Reduktion des Progressionsrisikos bestätigt

Laut PFS/INV-Auswertung hatte Dostarlimab das relative Progressionsrisiko für die Gesamtpopulation um 36 % reduziert (p < 0,0001) und für die Subgruppe der dMMR/MSI-H-Tumoren – jene mit Mismatch-Reparatur-Defizienz bzw. hoher Mikrosatelliteninstabilität – sogar um 72 % (p < 0,0001). Die BICR-Auswertung bestätigte eine relative Reduktion des Progressionsrisikos für die Gesamtpopulation um 34 % (p < 0,0006) und für die dMMR/MSI-H-Subgruppe um 71 % (p < 0,0001), berichtete Prof. Dr. Matthew A. Powell, Washington University, St. Louis. Sie untermauere damit auch, dass die dMMR/MSI-H-Subgruppe (n = 118/494) besonders deutlich von Dostarlimab profitiere. Eine hohe Konkordanz zugunsten zusätzlichen Dostarlimabs bestätigte sich auch bei der objektiven Ansprechrate und der Ansprechdauer. 

Weitere sekundäre Studien­endpunkte waren gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) und Patient Reported Outcomes (PRO), die anhand validierter Fragebogen der EORTC erfolgte, dem QLQ-C30 und dem QLQ-EN24.2 Die HRQoL blieb in beiden Populationen – der Gesamtpopulation und der dMMR/MSI-H-Subgruppe – im Dostarlimabarm erhalten, berichtete Prof. Dr. Mansoo Raza Mirza, Rigshospitalet, Kopenhagen.

Fazit

Laut Prof. Mirza stützen die Ergebnisse den Einsatz von Dostarlimab im Rahmen der Erstlinientherapie mit Carboplatin/Paclitaxel beim fortgeschrittenen primären bzw. rezidivierten Edometriumkarzinom als zukünftigen Standard. Die FDA habe mittlerweile einer vorrangigen Prüfung zum Erstlinieneinsatz von Dostarlimab für die dMMR/MSI-H-Subgruppe zugestimmt.    

In Zyklus 7 bestanden für die dMMR/MSI-H-Subgruppe numerische Vorteile im Vergleich zum Ausgangswert bei der globalen Lebensqualität, der Rollenfunktion und dem physischen Befinden. Zudem gaben die Erkrankten weniger Schmerzen an. Im Vergleich zum Kontrollarm erreichte Dostarlimab in Zyklus 7 eine nominale Signifikanz bei der HRQoL (p = 0,01), dem körperlichen Befinden (p = 0,04), der Rollenfunktion (p = 0,03) sowie den Schmerzen insgesamt (p = 0,01) und jenen im Rücken und Unterleib (p = 0,03).

Quellen:
1.    Powell MA et al. 2023 ASCO Annual Meeting; Abstract 5503 
2.    Mirza MR et al. 2023 ASCO Annual Meeting; Abstract 5504

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