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Komplikationen nach bariatrischen Operationen

In der Adipositaschirurgie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die restriktiv oder malabsorptiv wirken. Weltweit ist die Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen) heute die am häufigsten durchgeführte adipositaschirurgische Intervention, berichtete Dr. Harald Tigges, Klinikum Landsberg am Lech. Der Schlauchmagen entsteht durch eine linkslaterale Magenresektion, durch die das Magenvolumen drastisch verkleinert wird.
Frühkomplikationen treten oft innerhalb der ersten Woche auf
Zweithäufigste bariatrische Operationsmethode ist der Y-Roux-Magenbypass, eine komplexere Intervention, bei der ein kleiner Magenpouch verbleibt, der direkt mit dem Jejunum verbunden ist; die Passage durch das Duodenum und große Strecken des Jejunums sind ausgeschaltet.
Eine relativ neue Methode ist der Mini-(Omega-Loop-)Magenbypass, bei dem der Magen schlauchförmig verkleinert und etwa 2 m distal des Duodenums mit dem Dünndarm anastomisiert wird.
Das Magenband, das vor einigen Jahren in Deutschland noch sehr häufig eingesetzt wurde, kommt heute nur noch in Einzelfällen zum Einsatz, da es mit einer schlechteren Gewichtsabnahme und mit einer hohen Rate an Spätkomplikationen verbunden ist. Auch die biliopankreatische Diversion (BPD) und die BPD mit Duodenalswitch (DS) spielen in Deutschland zahlenmäßig keine große Rolle.
Nach Adipositaschirurgie: Operative Früh- und Spätkomplikationen | |||||
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Frühkomplikationen (< 30 Tage) | Spätkomplikationen (> 30 Tage) | ||||
Magenband | 0,5–2 % |
| 3–40 % |
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Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen) | 0–3 % |
| 0–16 % |
| |
Y-Roux-Magenbypass | 0,5–5 % |
| 10–22 % |
| |
Omega-Loop-Magenbypass | 1–7 % |
| 1–12 % |
| |
Biliopankreatische Diversion (BPD) | 3–7 % |
| 10–30 % |
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Quelle: modifiziert nach Vortrag Dr. Tigges
Eine intensivmedizinische Abteilung ist obligat
„Bei Adipösen haben wir noch weniger Zeit, Komplikationen zu beherrschen als bei Normalgewichtigen. Wenn wir den richtigen Zeitpunkt verpassen, ist der Patient tot“, so der Kollege. Zu den möglichen Frühkomplikationen zählen z.B. blutende Anastomosen, Anastomoseninsuffizienz, Leckagen und Abszesse. Diese können je nach Situation endoskopisch-interventionell, radiologisch-interventionell oder operativ behandelt werden. Typische Spätkomplikationen, die nach dem 30. postoperativen Tag auftreten, sind z.B. Stenosen, Fisteln, Ulzera und Vitaminmangelzustände. Nach Y-Roux-Magenbypass kann es zu inneren oder Hiatushernien, Dumping und zu Anastomosenulzera kommen. Letztere werden auch nach Omega-Loop-Magenbypass und nach BPD beobachtet. Nach Sleeve-Gastrektomie kann es Refluxprobleme geben, nach Anlage eines Magenbands ist eine Slippage möglich, auch Penetrationen des Bands ins Mageninnere wurden beobachtet. Um Komplikationen kompetent zu behandeln, ist Teamarbeit gefragt. Denn manche Probleme lassen sich endoskopisch oder interventionell beherrschen, andere bedürfen einer erneuten OP oder eines Re-do-Eingriffs, bei dem ein OP-Verfahren in ein anderes umgewandelt wird. Wichtig ist, dass Kliniken, die bariatrische OPs anbieten, auch über eine intensivmedizinische Abteilung verfügen.Quelle: Diabetes Herbsttagung 2018 / Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft 2018
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