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Maßnahmen gegen Mangelernährung gehören zur Nachsorge eines bariatrischen Eingriffes

In Deutschland sind 37 % der Frauen und 59 % der Männer übergewichtig – Tendenz steigend. Führen konservative Maßnahmen zu keiner ausreichenden Gewichtsabnahme, entscheiden sich viele Betroffene für eine OP.
„Alle Patienten sollten mit realistischer Vorstellung über perioperative Risiken, Ernährungsempfehlungen, lebenslange Nachsorge und lebenslange Vitamin- und Spurenelementsubstitution in eine bariatrische Operation gehen“, schreiben Dr. Nadine Oberänder vom Adipositaszentrum der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie am Klinikum St. Georg in Leipzig und ihr Kollege.
Eine wesentliche Voraussetzung für den Therapieerfolg: die richtige Ernährung nach dem Eingriff. Wiederholte Schulungen der Patienten sind diesbezüglich unabdingbar. Zur medizinischen Nachbetreuung gehört neben der Wundversorgung und der Überwachung von Gewichtsverlauf, Mahlzeitengestaltung und Trinkmenge auch, Veränderungen der Blutdruck- und Blutzuckerwerte zu dokumentieren und die Patienten zu regelmäßiger körperlicher Aktivität zu motivieren. Durch das intermittierende Führen eines Ernährungstagebuchs lassen sich sowohl Energiedefizite als auch die Aufnahme zu hoher Energiemengen rechtzeitig erkennen.
Tipps für verkleinerte Mägen
- kleine Mahlzeiten
- bei Sättigungsgefühl Nahrungsaufnahme beenden
- drei bis fünf eiweißreiche, fett-, zucker- und kochsalzarme Mahlzeiten pro Tag
- gut verträgliche Nahrungsmittel (keine stark gebratenen, scharf gewürzten Speisen, kein Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte)
- sehr gut und lange kauen
- Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten zuführen
- Trinkmenge 1,5 bis 2 Liter (stilles Wasser, ungesüßter Tee)
Je länger die OP her ist, desto schlechter wird die Adhärenz
Ein wesentlicher Fokus der Nachsorge liegt auf der Versorgung mit Mikronährstoffen und Eiweiß. Die meisten Patienten müssen lebenslang täglich Multivitaminpräparate, Kalziumzitrat und Vitamin D zu sich nehmen. Ausreichende Vitamin-B12-Spiegel sind nur durch i.m.-Injektionen zu erzielen. Für viele Betroffene gestaltet sich zudem die Eiweißversorgung schwierig: Schaffen es die Patienten nicht, mindestens 60–70 g täglich aufzunehmen, droht ein massiver Verlust an Muskelmasse. In diesen Fällen empfiehlt sich der Einsatz von Proteinpräparaten, beispielsweise als Pulver oder Drinks.Der Mangel tritt in Erscheinung | |
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Vitamin D / Kalzium | Osteopenie / Osteoporose |
Vitamin A | Nachtblindheit |
Vitamin B1 | Wernicke-Enzephalopathie, bariatrischer Beriberi |
Vitamin B12 | Anämie, neurologische Störungen |
Vitamin C | gestörte Thiaminaufnahme |
Eisen | Anämie |
Zink | Alopezie, Acrodermatitis enterohepatica, Diarrhoe |
Folsäure | Anämie, Frühgeburten, fetale Fehlbildungen (Neuralrohrdefekte) |
Vitamin K | Blutungsneigung |
Proteine | Diarrhö, Steatorrhoe, Eisenmangelödeme, Gewichtsverlust, Leberversagen |
Quelle: Oberänder N, Weimann A. internistische praxis 2018; 59: 68-76
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