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Kreuzbandriss: Warum manche Profisportler zurückkommen und manche nicht
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Warum erholen sich manche Athleten bereits binnen weniger Monate von einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes, während andere kaum an ihre vorherigen Leistungen anknüpfen können? Dr. Courtney C. H. Lai von der School of Allied Health der La Trobe University Melbourne und seine Kollegen fanden Antworten auf die Frage, wie hoch die Comebackrate nach einer solchen Verletzung liegt und welche Faktoren die Genese positiv beeinflussen.
Anhand der Daten von 1272 Wettkampfathleten aus 24 Studien errechneten die Wissenschaftler, dass 83 % der Sportler nach einem Kreuzbandriss in ihre Disziplinen zurückkehrten. In 14 der analysierten Arbeiten berichteten deren Autoren, wie häufig sich das Transplantat nach der Rekonstruktion löste: Dies war in weiteren 5,2 % der Fall. Durch sechs Studien mit zusätzlichen Kontrollgruppen zeigten die Kollegen außerdem, dass die Profis nach durchgestandener Verletzung nicht signifikant schlechter spielten als die unverletzten Probanden.
Laut dem Team um Dr. Lai variierte die Zeit, bis Athleten wieder ihre volle Leistung abrufen konnten, zwischen sechs und 13 Monaten. Auch kehrten eher diejenigen zurück, die vor der Ruptur besonders erfolgreich in ihrer Disziplin waren. So feierten Spieler der nordamerikanischen Footballliga NFL häufiger ein Comeback, wenn sie ihre Karriere bereits in jungen Jahren begannen oder öfter als Startspieler auf dem Platz standen.
Kombiniert scheinen sich einige Aspekte günstig darauf auszuwirken, ob die Athleten wieder so leistungsfähig wie vor dem Kreuzbandriss waren: Herausragende sportliche Fähigkeiten und eine höhere körperliche Fitness identifizierten die Autoren ebenso wie den erleichterten Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung. Unterschiede in diesen Faktoren könnten demnach erklären, warum einige Profis post vulnus eher als andere wieder auf höchstem Niveau mitmischen können.
Quelle: Lai CCH et al. BR J Sports Med 2018; 52: 128-138
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