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iDFS-Vorteil überträgt sich in längeres OS

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) ist die erste Substanz bzw. Therapie, die im postoperativen Setting einen OS-Vorteil für Patient:innen mit HER2+ frühem Brustkrebs (EBC) und verbliebenem Tumorrest nach neoadjuvanter Systemtherapie (NAST) erzielen konnte, resümierte Prof. Dr. Sibylle Loibl, German Breast Group, Neu-Isenburg. Die ersten Ergebnisse der randomisierten Phase 3-Studie KATHERINE waren bereits 2018 präsentiert worden und hatten seinerzeit eine signifikante Reduktion der Rate an invasiven Brustrezidiven ergeben (HR 0,50; p < 0,001). Das invasive krankheitsfreie Überleben (iDFS) ist primärer Endpunkt.
An der Studie nahmen 1.486 Personen mit pathologisch bestätigtem Tumorrest in Brust und/oder Axilla (T1–4 N0–3 M0) nach NAST (mindestens sechs Zyklen Chemotherapie + mindestens neunwöchige Behandlung mit Trastuzumab ± Pertuzumab) teil. Postoperativ erhielten sie randomisiert Trastuzumab (Kontrolle) oder T-DM1.
Langzeitdaten mit positiven Ergebnissen
Nach aktuell 8,4 Jahren medianer Nachbeobachtungszeit ergab die finale iDFS-Analyse einen anhaltenden signifikanten iDFS-Vorteil (nicht stratifizierte HR 0,54; p < 0,0001). Nach sieben Jahren lebten 80,8 % versus 67,1 % der Patient:innen ohne invasives Rezidiv. Der absolute iDFS-Benefit von 13,7 % übertrug sich in einen signifikanten OS-Vorteil mit einer Reduktion des relativen Sterberisikos um 34 % (nicht stratifizierte HR 0,66; p = 0,0027), bei einer Sieben-Jahres-OS-Rate von 89,1 % versus 84,4 %. Entscheidend für das längere OS war laut Prof. Loibl die deutlich niedrigere Rate an Erkrankten mit distanter Metastasierung unter T-DM1 (14,7 % vs. 21,5 %). Die iDFS- und OS-Benefits wurden jeweils konsistent in den präspezifizierten Subgruppen beobachtet.
Prof. Loibl verwies auf die gute Verträglichkeit bzw. die geringe Rate an Komplikationen und Beschwerden in beiden Armen nach Therapieende. Die Rate an anhaltenden Nebenwirkungen Grad ≥ 3 betrug jeweils 0,4 %; ernste Nebenwirkungen wurden bei zwei Patient:innen im T-DM1-Arm (0,3 %) und vier Personen (0,6 %) in der Kontrolle detektiert. Kardiale Toxizitäten traten ebenfalls in beiden Gruppen selten auf.
Die Nachbeobachtungszeit läuft weiter bis zur finalen OS-Auswertung, erläuterte Prof. Loibl. Sie dankte allen Patient:innen für ihre Studientreue. Dies sei über einen so langen Zeitraum keine Selbstverständlichkeit, aber von hoher Relevanz, um valide Langzeitdaten zu generieren.
Quelle:
Loibl S. SABCS 2023; Abstract GS03-12
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