iDFS-Vorteil überträgt sich in längeres OS

SABCS 2023 Birgit-Kristin Pohlmann

Eine Behandlung mit T-DM1 bei Mammakarzinom Patient:innen verringert nicht nur die Rezidivrate sondern verlängert auch das Überleben.
Eine Behandlung mit T-DM1 bei Mammakarzinom Patient:innen verringert nicht nur die Rezidivrate sondern verlängert auch das Überleben. © ryanking999 – stock.adobe.com

Werden Erkrankte mit HER2+ frühem Mammakarzinom, die nach neoadjuvanter Systemtherapie noch einen Tumorrest aufweisen, postneoadjuvant mit T-DM1 statt mit Trastuzumab weiterbehandelt, fällt nicht nur die Rezidivrate niedriger aus – die Patient:innen leben auch signifikant länger.

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) ist die erste Substanz bzw. Therapie, die im postoperativen Setting einen OS-Vorteil für Patient:innen mit HER2+ frühem Brustkrebs (EBC) und verbliebenem Tumorrest nach neoadjuvanter Systemtherapie (NAST) erzielen konnte, resümierte Prof. Dr. ­Sibylle Loibl, German Breast Group, Neu-Isenburg. Die ersten Ergebnisse der randomisierten Phase 3-Studie ­KATHERINE waren bereits 2018 präsentiert worden und hatten seinerzeit eine signifikante Reduktion der Rate an invasiven Brustrezidiven ergeben (HR 0,50; p < 0,001). Das invasive krankheitsfreie Überleben (iDFS) ist primärer Endpunkt. 

An der Studie nahmen 1.486 Personen mit pathologisch bestätigtem Tumorrest in Brust und/oder Axilla (T1–4 N0–3 M0) nach NAST (mindestens sechs Zyklen Chemotherapie + mindestens neunwöchige Behandlung mit Trastuzumab ± Pertuzumab) teil. Postoperativ erhielten sie randomisiert Trastuzumab (Kontrolle) oder T-DM1.

Langzeitdaten mit positiven Ergebnissen

Nach aktuell 8,4 Jahren medianer Nachbeobachtungszeit ergab die finale iDFS-Analyse einen anhaltenden signifikanten iDFS-Vorteil (nicht stratifizierte HR 0,54; p < 0,0001). Nach sieben Jahren lebten 80,8 % versus 67,1 % der Patient:innen ohne invasives Rezidiv. Der absolute iDFS-Benefit von 13,7 % übertrug sich in einen signifikanten OS-Vorteil mit einer Reduktion des relativen Sterberisikos um 34 % (nicht stratifizierte HR 0,66; p = 0,0027), bei einer Sieben-Jahres-OS-Rate von 89,1 % versus 84,4 %. Entscheidend für das längere OS war laut Prof. ­Loibl die deutlich niedrigere Rate an Erkrankten mit distanter Metastasierung unter T-DM1 (14,7 % vs. 21,5 %). Die iDFS- und OS-Benefits wurden jeweils konsistent in den präspezifizierten Subgruppen beobachtet.

Prof. ­Loibl verwies auf die gute Verträglichkeit bzw. die geringe Rate an Komplikationen und Beschwerden in beiden Armen nach Therapieende. Die Rate an anhaltenden Nebenwirkungen Grad ≥ 3 betrug jeweils 0,4 %; ernste Nebenwirkungen wurden bei zwei Patient:innen im T-DM1-Arm (0,3 %) und vier Personen (0,6 %) in der Kontrolle detektiert. Kardiale Toxizitäten traten ebenfalls in beiden Gruppen selten auf. 

Die Nachbeobachtungszeit läuft weiter bis zur finalen OS-Auswertung, erläuterte Prof. Loibl. Sie dankte allen Patient:innen für ihre Studientreue. Dies sei über einen so langen Zeitraum keine Selbstverständlichkeit, aber von hoher Relevanz, um valide Langzeitdaten zu generieren.

Quelle:
Loibl S. SABCS 2023; Abstract GS03-12

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Eine Behandlung mit T-DM1 bei Mammakarzinom Patient:innen verringert nicht nur die Rezidivrate sondern verlängert auch das Überleben.
Eine Behandlung mit T-DM1 bei Mammakarzinom Patient:innen verringert nicht nur die Rezidivrate sondern verlängert auch das Überleben. © ryanking999 – stock.adobe.com