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Lungenkrebs: Tyrosinkinase-Hemmer verdoppelt Progressionsfreiheit nach einem Jahr

In der geplanten Interimsanalyse verbesserte Lorlatinib gegenüber Crizotinib signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS). Damit bestätigte der neue Tyrosinkinaseinhibitor Ergebnisse aus späteren Therapielinien beim ALK-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), berichtete Professor Dr. Benjamin Solomon vom Mc Callum Krebszentrum in Melbourne.
Die globale Phase-3-Studie CROWN umfasst bislang 296 nicht behandelte Patienten mit ALK-positivem NSCLC. Die Teilnehmer erhielten im Verhältnis 1:1 randomisiert Lorlatinib in einer Dosis von 100 mg einmal täglich oder Crizotinib in einer Dosis von 250 mg zweimal täglich.
Lorlatinib verbessert das von einem unabhängigen Gremium beurteilte PFS um 72 % (Hazard Ratio [HR] 0,28; 95%-KI 0,191–0,413; p < 0,001). Der Median im PFS war im Prüfarm noch nicht erreicht und betrug in der Kontrollgruppe 9,3 Monate. Prof. Solomon betonte die frühe und weite Separation der Kaplan-Meyer-Kurven für das PFS. Zwölf Monate überlebten 78,1 % der Patienten im Lorlatinibarm progressionsfrei, im Crizotinibarm nur 38,7 %. Alle vorab definierten Subgruppen profitierten hinsichtlich des PFS gleichermaßen ausgeprägt von Lorlatinib, auch Patienten mit vorbestehenden Hirnmetastasen.
Quelle: Solomon B. ESMO Virtual Congress 2020; LBA2
Stabile Lebensqualität
Unter Lorlatinib viel häufiger Komplettremissionen im ZNS
Etwa drei Viertel der Erkrankten (76 %) sprachen auf Lorlatinib an, drei Patienten auch komplett. Auf Crizotinib sprachen 58 % der Patienten an, Komplettremissionen wurden nicht berichtet. Die mediane Ansprechdauer war unter Lorlatinib noch nicht erreicht und betrug unter Crizotinib 11,0 Monate. Lorlatinib passiert die Blut-Hirn-Schranke besonders gut. Das schlug sich in einem verbesserten Ansprechen der ZNS-Metastasen nieder. Von den 30 Patienten mit Hirnmetastasen zu Studienbeginn bewirkte es bei zwölf ein komplettes Ansprechen der Hirnmetastasen, bei zweien eine partielle Remission. Im Crizotinibarm sprachen die Hirnmetastasen von 3 der 13 Patienten an, einmal auch komplett. Das intrakranielle Ansprechen war im Prüfarm nicht nur besser, sondern dauerte auch länger an als in der Kontrollgruppe.Die Wirkung hat ihren Preis
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